Keine Chance für Frieden

Noam Chomsky

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2005
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Keine Chance für Frieden - Noam Chomsky
Aus der Amazon.de-Redaktion

Kritisch, linksliberal und scharfzüngig. So ist Noam Chomsky. Diese Streitschrift sammelt seine Beiträge zum Nahost-Konflikt. Darin greift der US-Wissenschaftler Israel und die USA scharf an. Chomskys Anklage zufolge strebt der Judenstaat ein ?Groß-Israel? an. Die USA unterstütze dies aus strategischem Interesse. Eine Zwei-Staaten-Lösung, also die Gründung eines palästinensischen Staates neben Israel, zogen die zwei Mächte aus Chomskys Sicht nie wirklich in Betracht. Tatsächlich unterstützt die USA Israel in beispielloser Weise. Jahr für Jahr fließen Milliarden-Hilfen. Zudem steht die Vetomacht USA bei UN-Abstimmungen stets fest an der Seite des Judenstaats. Nichtsdestotrotz sind manche Angriffe auf die israelische Politik überzogen. Gut durchdacht veröffentlichte der Europa-Verlag zusammen mit Chomskys Buch deshalb eine gegenteilige Meinung -- und zwar Alan Morton Dershowitz? Plädoyer für Israel. Während Dershowitz bündig mit gleichbleibendem Tiefgang argumentiert, liefert Chomsky teils großflächige Analysen, teils winzige Details. Zudem beleuchtet Chomsky primär den Nahen Osten seit Gründung Israels 1948, sein US-Landsmann setzt vorher an. Eklatant ist jedoch, wie sich Anwalt Dershowitz und Wissenschaftler Chomsky in zentralen Punkten widersprechen. Gibt der eine Arabern alle Schuld, so meint der andere, Palästinenser würden respektlos, ja bisweilen brutal behandelt. Beide Bücher zu lesen hilft deshalb dabei, sich eine ausgewogene Meinung zu bilden -- auch wenn Chomskys Beiträge nicht brandaktuell sind. Chomskys und Dershowitz? völlig unterschiedliche Sichtweisen spiegeln letztendlich wider, wie sehr die Fronten im Nahost-Konflikt verhärtet sind. Deshalb ist die Hoffnung schwach, dass Gewalt und Gegengewalt schnell beendet und in Nahost Frieden einkehren möge. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, sie aufrecht zu erhalten, gebietet allein schon der Eigennutz. Denn entspannen würde ein Friedensschluss das Verhältnis zwischen Orient und Okzident insgesamt. --Herwig Slezak

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