Offene Wunde Nahost

Noam Chomsky

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2002
Verkaufsrang: 727124 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783203760148
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Offene Wunde Nahost - Noam Chomsky
Aus der Amazon.de-Redaktion
Israel und die palästinensischen Gebiete versinken in einer Spirale aus Gewalt und Gegengewalt. Alle Friedensinitiativen sind bislang verpufft. Die Welt fragt sich: Ist Krieg das unvermeidbare Schicksal des Nahen Ostens oder hat der Friedensprozess doch noch eine Chance?
Dazu nimmt jetzt der umstrittene US-Wissenschaftler Noam Chomsky in gewohnt deutlicher Manier Stellung. In seiner scharfsinnigen wie kenntnisreichen Analyse des Verhältnisses zwischen Palästinensern, Israel und den USA arbeitet er zunächst heraus, welche Hindernisse einer umfassenden Friedensregelung im Wege stehen. Dies sind seiner Meinung nach: die Weigerung Israels, eine politische Lösung gemäß den Vorschlägen der internationalen Gemeinschaft zu akzeptieren, und die einseitige, pro-israelische Politik der US-Regierung. Ein Problem sieht Chomsky also darin, dass die USA zwar die Rolle des Mittlers zwischen Israel und den Palästinensern spielten, dabei aber nicht neutral seien.
Weitere Thesen und Vorwürfe Chomskys: Die USA hätten sich seit Beginn der 70er-Jahre auf die vorbehaltlose Unterstützung der israelischen Verweigerungshaltung gegenüber einem autonomen palästinensischen Staat eingelassen - und damit den Friedensprozess, den sie immer wieder in Gang zu bringen versuchten, gleichzeitig hintertrieben. Die israelische Siedlungs- und Expansionspolitik wurde - entgegen anders lautenden Lippenbekenntnissen - durch umfassende materielle und ideologische Hilfsleistungen bis heute gefördert. Israel wiederum habe gar kein Interesse an einer umfassenden Friedensregelung. Es möchte vielmehr die lebenswichtigen Ressourcen der besetzten Gebiete - hauptsächlich Wasser - auf Dauer kontrollieren und tue alles dafür, um gemäßigte Kräfte der PLO zu schwächen und so jegliche politische Übereinkunft zu vermeiden, so Chomsky.
Mit dieser schonungslosen Bestandsaufnahme der amerikanischen Nahost-Politik wird sich der streitbare Wissenschaftler nur wenige Freunde machen. Aber unabhängig davon, ob man Chomsky folgen mag oder nicht: Seine Analyse zeigt, dass der Schlüssel zu einer Lösung der Probleme in Washington liegt. Denn dort liegt auch ein Teil ihrer Ursachen. -Stephan Fingerle