Das grosse Liederbuch: Das große Liederbuch. 204 deutsche Volks- und Kinderlieder. Mit 156 bunten Bildern von Tomi Ungerer

Anne Diekmann

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 1975
Verkaufsrang: 5655 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783257009477
ASIN: 325700947X (Amazon-Bestellnummer)
Das grosse Liederbuch: Das große Liederbuch. 204 deutsche Volks- und Kinderlieder. Mit 156 bunten Bildern von Tomi Ungerer - Anne Diekmann
Bekannt ist er als kritischer Zeitgenosse, als einer, der unbequeme Themen ins Bilderbuch bringt. Als Beispiele dafür mögen Fornicon und Die blaue Wolke dienen. Doch es gibt auch einen harmloseren Tomi Ungerer, der Crictor, die gute Schlange schuf oder eben die Bilder zu Das große Liederbuch, das anlässlich seines 70. Geburtstages in einer Sonderausgabe herauskam. Zweifelsohne, ein äußerst erfolgreiches Werk: Es erschien erstmals 1975, seither wanderten über 500.000 Exemplare davon über den Ladentisch.
Dieser Erfolg liegt nicht zuletzt an der umsichtigen und geschickten Liedauswahl von Anne Diekmann und Willi Gohl. Die beiden stellten für den Band mehr als 200 Lieder für Gesang, Klavier und weitere Instrumente in elf thematisch geordneten Zyklen zusammen. Es sind Beiträge zu allen nur denkbaren Anlässen zu finden. Dabei handelt es sich um kirchliche wie auch um weltliche Volks- und Kinderlieder des 14. bis 20. Jahrhunderts in deutscher Sprache. Von den vertretenen Liedkomponisten seien die Altmeister Bach, Brahms, Mozart und Schubert, von den Liedautoren Eichendorff, Hoffmann von Fallersleben und Uhland genannt. Zwischen den Buchdeckeln tummeln sich viele alte Bekannte, die musikalisch zahlreiche Generationen begleiteten: "Alle meine Entchen", "Kommt ein Vogel geflogen", "Ich geh' mit meiner Laterne", "Sah ein Knab' ein Röslein stehn", "Im Frühtau zu Berge", "Hänschen klein", "Alle Vögel sind schon da", "Kuckuck, Kuckuck", "Das Wandern ist des Müllers Lust", "Schlaf, Kindchen, schlaf", "ABC, die Katze lief im Schnee", "O Tannenbaum".
Ungerer verbindet all diese unterschiedlichen Lieder durch seine grandiosen Zeichnungen, die auf den ersten Blick Idyllen vermitteln. Er bricht jedoch seine liebe- und stimmungsvolle, romantisierende Malerei fast immer durch derbe, witzige und freche Elemente. Dabei verwendet er vorwiegend eine zarte Kolorierung, die oft in starkem Kontrast zu dem Dargestellten und zu der groben Strichführung à la Wilhelm Busch steht.
Dieses zeitlose, solide ausgestattete Liederbuch wird so manches Kind in Angst und Schrecken versetzen, wenn die Eltern - völlig versunken in Erinnerungen an die eigene Kindheit - ihre Stimmen erheben. Dennoch sei es jedem ans Herz gelegt, ganz getreu dem Motto "Wo man singt, da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder". -Fedor Bochow