Im Namen des Lexikons

Amélie Nothomb, Wolfgang Krege

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2003
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Im Namen des Lexikons - Amélie Nothomb, Wolfgang Krege
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Zwei Kinder werden Eltern. Noch vor der Geburt erschießt die werdende Mutter den werdenden Vater. Sie weiß nicht wirklich weshalb, vermutet aber, dass der Schluckauf sie dazu ermahnt hat, den das Kind in ihrem Bauch hatte. Jedenfalls aber damit, dass der Mann für das Kleine eine ernste Bedrohung hätte werden können, weil er es nämlich mit einem ganz und gar gewöhnlichen Namen belegen wollte. Es scheint, als müsse die junge Mutter das Schicksal ihres Kindes verteidigen, als sei sie geradezu ein Werkzeug dieses Schicksals. Eines Schicksals, das für die junge Mutter die Erfüllung ihres eigenen bedeutet. So strahlend das Leben auch sein mag, das der kleinen Plectrude bevorsteht, die Mutter wird daran nicht mehr teilhaben. Sie begnügt sich mit der Gewissheit, ihr mit dem Namen alles Nötige mit auf den Weg gegeben zu haben und nimmt sich in der Haft ohne ein Anzeichen einer wirklichen Verzweiflung das Leben. Plectrude ist von Beginn an, was ihr Name verspricht -- ganz und gar und in jeder Hinsicht extraordinär. Und wie von einer geheimen Macht durchs Leben geführt an den Fäden ihres Schicksals. Am Ende, als es so aussieht, als habe sie mit dem Verzicht, nach dem Vorbild der Mutter den Vater ihres Kindes zu töten, den Bann dieses Schicksals gebrochen, begegnet sie einer Frau namens Amélie Nothomb, die ihr vor Augen führt, dass es ihr doch vorherbestimmt sein müsse, einen Mord zu begehen. Den begeht sie dann auch. Nothomb versteht es, ihre Leser von der ersten Seite in den Bann ihrer wilden Fabulierfreude zu schlagen. Nach Die Reinheit des Mörders, Mit Staunen und Zittern und Metaphysik der Röhren ist ihr dies auch diesmal wieder auf das Vorzüglichste gelungen. --Andreas Vierecke

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