Himmel, Polt und Hölle

Alfred Komarek

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom April 2003
Verkaufsrang: 22935 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783257233582
ASIN: 3257233582 (Amazon-Bestellnummer)
Himmel, Polt und Hölle - Alfred Komarek
Aus der Amazon.at-Redaktion
Schon nach ein paar Zeilen ist die Welt des Gendarmerieinspektors Simon Polt in Vollendung aufgebaut. Die Kellergassen sind lauschig und noch keine touristischen Kampfziele. Man trifft sich eben gerne und verkostet gegenseitig den neuen Wein. Und dazu gibt es reichlich Gelegenheit in den kleinen Weinviertler Ortschaften im Wiesbachtal. Ein Refugium für die wahren Werte des Daseins, wo sich alle schon seit ewigen Zeiten kennen.
Doch plötzlich geschieht Merkwürdiges und dieser Idylle: Da verrichtet jemand in der Nacht seine Notdurft vor der Eingangstür des Gemeindeamtes. Gleich anschließend gibt es einen Brand, der im Zeughaus der Feuerwehr ausbricht. Er wird aber so schnell gelöscht, dass darüber nicht einmal ein Gerücht entstehen kann. Kleinigkeiten nur, doch dann ist plötzlich die Pfarrersköchin tot. Vermutlich hat sie jemand mit ihren eigenen Heilkräutern umgebracht, wie Zyniker vermelden.
In einem kleinen Ort wird nach einem Mord jeder noch eine Spur verdächtiger, als er es vielleicht immer schon war. Wenn dann noch jemand aus Wien auftaucht, der sich schon als Weinkritiker nicht besonders beliebt gemacht hat, dann ist den Gerüchten und Verdächtigungen Tür und Tor geöffnet. Der Landgendarm Simon Polt mutiert notwendigerweise wieder zum Kommissar und klärt den Fall mit Gelassenheit und Menschenkenntnis auf - nach Polt muss weinen und Blumen für Polt immerhin schon seinen dritten.
Immer wieder vergisst man bei der Lektüre die Quintessenz jeden Krimis, dass nämlich das Leben lebensgefährlich ist. Zu verlockend sind einfach die Gegenangebote wie Wein, Geselligkeit, Landschaft und Landleben, die Komarek mit leichter Hand entwirft. So löst sich der Fall in dieser Kriminalidylle in sich selbst auf, und als Leser bekommt man als Draufgabe noch ein Stück Lebensweisheit mitgeliefert. -Helmuth Schönauer
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