Lösegeld für einen Hund

Patricia Highsmith

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom Januar 2004
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Lösegeld für einen Hund - Patricia Highsmith
Aus der Amazon.de-Redaktion

Greta und Ed wohnen bescheiden, aber glücklich in einer Mietwohnung in der Nähe des Riverside Park, New York. Beide haben ihre Gründe, keine Kinder zu wollen: Greta ist deutschstämmige Jüdin und hat die Gräuel ihrer Kindheit noch allzu gut vor Augen. Eds Tochter aus erster Ehe ist 18-jährig bei einer Polizeirazzia erschossen worden. Also haben sie sich einen Hund angeschafft, einen Pudel namens Lisa, den sie abgöttisch lieben. Doch dann gerät ihr so auf Regelmäßigkeit bedachtes Leben unvermittelt aus den Fugen. Bei einem abendlichen Spaziergang wirft Ed wie so oft ein Stöckchen für Lisa, die im Gestrüpp verschwindet -- und nicht wiederkommt. Auch nach längerem Suchen bleibt sie verschwunden. Die Polizei reagiert auf eine Anzeige selbst dann noch mit einstudierter Gleichgültigkeit, als sich ein anonymer Briefeschreiber zu der Tat bekennt und Lösegeld fordert. Nur der junge Streifenpolizist Clarence will dem Ehepaar helfen. Er hat noch Ideale und ist -- wie er seiner skeptischen Freundin oft versichert -- davon überzeugt, dass sogar der korrupte New Yorker Polizeiapparat durchaus seine guten Seiten hat. Allerdings muss auch er bald lernen, dass nur eine Sache keine Grenzen hat: die Böswilligkeit seiner Mitmenschen. Patricia Highsmiths 15. Roman, der erstmals 1971 erschienen ist und jetzt in erstmals vollständiger Neuübersetzung innerhalb der neuen Werkausgabe vorliegt, schildert den verzweifelten Kampf eines wohlmeinenden, aber schwachen Menschen gegen die allgegenwärtige Gewalt der Großstadt. Dem jungen Polizisten Clarence fehlt es nicht nur an Erfahrung, sondern vor allem an Durchsetzungsvermögen. Seine Bekannten und Kollegen nehmen seine guten Absichten zwar zur Kenntnis, trauen ihm jedoch nicht zu, sie wirklich in die Tat umzusetzen. Und mit dieser Erwartungshaltung, die sein Scheitern vorwegnimmt, führen sie es geradezu herbei. Die Lektüre von Highsmith-Büchern hat oft etwas Masochistisches. Sie beziehen ihre Spannung nicht so sehr aus dem Handlungsverlauf, sondern in erster Linie aus dem Eintreffen der erwarteten Katastrophe. Es spricht für die Meisterschaft der Autorin, dass einem diese Erkenntnis meist erst bewusst wird, wenn man das Buch ausgelesen hat. Lösegeld für einen Hund ist da keine Ausnahme. --Hannes Riffel

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