Doktor Proktors Pupspulver

Jo Nesbø

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 15. Juni 2008
Verkaufsrang: 1414 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783401063041
ASIN: 3401063049 (Amazon-Bestellnummer)
Doktor Proktors Pupspulver - Jo Nesbø
Doktor Proktor ist ein miserabler Erfinder. Zumindest findet er das selbst. Einen Saft hat er erfunden, der den Schluckenden von innen leuchten lässt - und eben ein Pulver, dass die Darmwinde in Wallung bringt. Lise aus Oslo und ihr kleiner frecher neuer Nachbar Bulle aber sind begeistert. Abgesehen davon, dass man mit dem Pupspulver selbst allerlei Spaß haben kann, könnte die Erfindung auch als "Pupsonautenpulver" für die NASA von Interesse sein. Das finden auch die fiesen Zwillinge Truls und Trym sowie ihr noch viel fieserer Vater Herr Thrane. Sie setzen alles daran, um Doktor Proktor seine Erfindung abzujagen. Der kommt sogar mit Bulle ins Gefängnis. Aber dann nimmt die Geschichte doch noch eine glückliche Wendung, bei der auch eine Kanalisations-Anakonda eine wichtige Rolle spielt - und der norwegische Nationalfeiertag durch das Pupspulver gerettet wird.
Hierzulande wurde der norwegische Schriftsteller Jo Nesbø vor allem durch seine Atem beraubenden, manchmal auch arg brutalen Kriminalromane bekannt. Von letzterem ist in Doktor Proktors Pupspulver zum Glück nichts zu merken. Die Schule als Krimi-Autor merkt man dem Buch allerdings deutlich an. Spannend ist es geschrieben, auch wenn sich durch die Grundidee notgedrungen immer wieder auch Slapstick-Momente in das Kinderbuch hineinschmuggeln. Darüber kann vielleicht nicht jeder lachen.
Raffinierter und ausgefeilter ist, da schon, was Nesbø in Doktor Proktors Pupspulver an echtem Witz und überbordender Phantasie an den Tag legt. Wie es ihm gelingt, im Panoramablick der ersten Seiten, der über Oslo schweift, einen Gutteil jener Elemente vorwegzunehmen, die das Buch später bestimmen werden, ist schlichtweg großartig. Und die in in Doktor Proktors Pupspulver entwickelte Idee, dass es ein Buch mit dem Titel Tiere, denen du nie begegnen möchtest geben sollte, ist so bestechend, dass man hofft, Nesbø würde es als nächstes schreiben. Für Leser ab acht Jahren. - Isa Gerck, Literaturanzeiger.de