Imagon.

Michael Marrak

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2004
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Imagon. - Michael Marrak
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Michael Marraks Imagon ist der zehnte Band innerhalb der wunderbar gestalteten Reihe H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens, und wie Basil Coppers Die Eishölle hat der Roman seine Wurzeln in Lovecrafts Novelle Berge des Wahnsinns, geht aber völlig andere Wege als die beiden älteren Werke -- modernere Wege. Poul Silis ist Geophysiker und hasst den Winter. Doch ein mutmaßlicher Meteoriteneinschlag führt ihn zu einer Gruppe Wissenschaftler nach Grönland, in verschneite Regionen abseits aller Siedlungen. Zahlreiche Menschen wollen das grelle Licht eines hellen Himmelskörpers gesehen haben, und es findet sich auch ein breiter und tiefer Krater im Eis, aber kein Meteorit, der den Einschlag verursacht haben könnte. Stattdessen hat der Expeditionsleiter, Pouls alter Freund Professor DeFries, bei der Ankunft des Geophysikers bereits Teile eines geheimnisvollen Tempels freigelegt, der seit Jahrtausenden unterhalb des Kraters eingefroren war. Er sieht Verbindungen zwischen dem Tempel und den Inuit-Legenden alter Göttern von fremden Planeten, die er für bare Münze hält; ein Schamane der Inuit vollführt seine Rituale im Camp der Wissenschaftler, und Pouls wissenschaftlich geschulter Geist wehrt sich gegen diese Auswüchse der Irrationalität in der Einsamkeit Grönlands -- bis sein Kollege Chapmann vor seinen Augen von einer Kreatur aus der Tiefe des Kraters angefallen wird und qualvoll stirbt. Nun geht es nicht mehr um die Frage, was den Krater verursacht haben könnte, sondern: Wie können die Wissenschaftler das Ding dort unten aufhalten? Erzählen die alten Legenden tatsächlich die Wahrheit? Viele haben Lovecraft kopiert, viele eine Hommage geschrieben, doch wenige haben seinen Stil und seine Atmosphäre so gelungen in die Gegenwart bzw. die nahe Zukunft versetzt, wie dies in Imagon geschieht. Marrak hat Lovecrafts Kreaturen und Motive in einen packenden Science-Thriller versetzt, in dem Forscher sich mit modernen wissenschaftlichen Methoden dem Grauen nähern. Die gut recherchierten, harten Fakten zu Grönland, Meteoriten, technischen Geräten und desgleichen sind manchmal sogar ein wenig viel, doch letzten Endes verliert Marrak nie die eigentliche Geschichte aus den Augen, die stetig Spannung aufbaut und mit überraschenden Wendungen aufwartet, bis hin zum furiosen Showdown, den kein Hollywood-Regisseur besser hätte inszenieren können. Boris Koch