Asterix entdeckt die Welt

René van Royen, Sunnyva van der Vegt

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 16. Februar 2007
Verkaufsrang: 157741 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783406547751
ASIN: 3406547753 (Amazon-Bestellnummer)
Asterix entdeckt die Welt - René van Royen, Sunnyva van der Vegt
Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie in Ihrer Schulzeit das Cursus-Latinus-Lehrbuch in die Ecke geknallt und einen der schon reichlich abgegriffenen Asterix-Bände verschlungen? Ich für meinen Fall gebe es offen zu: So manche Lateinfrustphase habe ich gemeinsam mit dem kleinen Gallier und seinem etwas korpulenten Freund erfolgreich bekämpft. Aus den bedrohlichen Römern mit ihrer Furcht erregenden Grammatik wurden so in 20 Minuten wieder die verhauenen, bedauernswerten Gesellen.
Die heutigen Discipuli haben es da sehr viel besser. Ohne schlechtes Gewissen kann der Griff zu Asterix auf großer Fahrt aus didaktischen Gründen dem Lehrer und den Eltern gegenüber plausibel erklärt werden. Was die beiden Autoren, Altertumswissenschaftler und Leiter des Zentrums für Asterix-Forschung, hier vortragen, ist keine staubtrockene Historie, sondern lebendige Geschichte unterhaltsam präsentiert. Sie knüpfen damit an den großen Erfolg des ersten Bandes Asterix. Die ganze Wahrheit an, bei dem das Leben der Gallier und ihrer römischen Sparringspartner im Mittelpunkt stand. Der Folgeband weitet den Horizont und nimmt vier Kulturkreise ins Visier, mit denen die beiden auf ihren Reisen konfrontiert werden: Briten, Iberer, Römer (in Rom) und Griechen (bei der Olympiade).
Erstaunlich ist dabei, wie viel historische Wahrheit in den Heften von Uderzo und Goscinny steckt. So erfährt man, dass die Briten in der Tat anders kochten als die Gallier, was auch den Römern so gar nicht bekam und Obelix Mitleid mit den in Pfefferminzsauce gebratenen Wildschweinen haben ließ. Anhand von Originalquellen (Cäsar, Tacitus etc.) verknüpfen die Autoren den Handlungsstrang immer wieder mit historisch Belegtem. Dabei zeigen sie auch, dass Stereotypen, wie die des seinen "five o'clock tea" (sprich heißes Wasser mit einem Tröpfchen Milch) einnehmenden Briten, nicht ganz aus der Luft gegriffen sind.
Fazit: Dieses Buch belegt eindeutig, was die Eingeweihten schon immer wussten: Asterix-Hefte dienen der schulischen Bildung und sollten endlich als Bestandteile des Lehrplans legalisiert werden. Und für Fans sind die beiden Bände sowieso ein Muss. -Dr. Manfred Schwarzmeier