Der Tod im Reisfeld. Dreißig Jahre Krieg in Indochina

Peter Scholl-Latour

Buch, Gebunden
Ausgabe vom Mai 1999
Verkaufsrang: 69092 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783421019271
ASIN: 3421019274 (Amazon-Bestellnummer)
Der Tod im Reisfeld. Dreißig Jahre Krieg in Indochina - Peter Scholl-Latour
Zum Buch: Klappentext: Die Erlebnisse,Beobachtungen, Erfahrungen jener Jahre haben sich in diesem Buch zu eindrucksvollen Bildern verdichtet. Was hat sich wirklich ereignet in Indochina, seit die Franzosen 1945 dorthin zurückkehrten, um eine Ordnung wiederherzustellen, die nur noch zu liquidieren war? Seit P.Scholl-Latour 1945 an Bord eines französischen Truppentransporters zum erstenmal dorthin reiste, hat er die Stationen eier nicht endenden Tragödie miterlebt, einer Tragödie, in der die Illusionen der Freiheit zerbrachten, weil jede Macht, jede Gruppe, weil Franzosen, Amerikaner, Vietnamesen und Rote Khmer ihre eeigene Freiheit den anderen aufzuzwingen suchten.

Angesichts vieler erfolgreicher Hollywood-Filme über den Vietnam-Krieg ist etwas in Vergessenheit geraten, dass die Auseinandersetzung um das südostasiatische Land weit länger andauerte als nur die zehn Jahre der US-amerikanischen Beteiligung. Zuvor versuchten die Franzosen seit 1941, ihre Kolonie gegen den Kommunismus zu verteidigen, nach dem Kriegsende 1975 führte die chinesische Einmischung zu Konflikten. Alles in allem dauerte dieser Krieg so runde dreißig Jahre.
Einer, der garantiert keine der Phasen dieser Auseinandersetzung vergessen wird, ist Peter Scholl-Latour, war er doch immer wieder vor Ort in Vietnam und seinen Nachbarstaaten. Resultat dieser Aufenthalte in Asien war 1979 der Band Tod im Reisfeld, in dem Scholl-Latour seine Eindrücke aus der Zeit zwischen 1945 und 1979 festhielt. Erlebnisse wie die Reise auf einem französischen Truppentransporter oder der Flug mit US-Hubschraubern ins Gefecht spiegeln die Stimmung in einem kriegsgebeutelten Land wider, erfassen aber auch dessen Nachbarstaaten Laos oder Kambodscha. Zugleich vermittelt Scholl-Latour mit seinen Berichten den politischen Fortgang der Dinge.
Die oft geäußerte Kritik an den neueren Büchern Scholl-Latours hinsichtlich zu geringer Recherche vor Ort kann man diesem Band wirklich nicht vorwerfen. Scholl-Latour war tatsächlich jahre-, sogar jahrzehntelang immer wieder in Asien, was ihm vielschichtige Einblicke ermöglichte. Genau diese authentischen Augenzeugenberichte sind denn auch die Stärke seines Buches und machten es zu einem Standardwerk in Sachen Indochina. Schön wäre jedoch gewesen, wenn Scholl-Latour der Neuauflage seines Bandes wenigstens ein kleines Kapitel über Vietnams Entwicklung nach 1979 mitgegeben hätte, denn ein winziges Nachwort als einzige Ergänzung ist ein bisschen dürftig.-Joachim Hohwieler