Über Ruhestörer: Juden in der deutschen Literatur

Marcel Reich-Ranicki

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Mai 1993
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Über Ruhestörer: Juden in der deutschen Literatur - Marcel Reich-Ranicki
»Sie kennen das alles, dieses feierliche Vokabular, das schon verbraucht scheint und sich doch schwer ersetzen lässt, diese weihevoll-elegischen Töne, die zwar aufrichtig gemeint sein mögen, doch ihre Wirkungskraft mittlerweile eingebüßt haben.« Wenn Reich-Ranicki ein Thema anpackt, braucht man Weihevolles nicht zu befürchten. Und das gilt auch für ein Thema wie >Juden in der deutschen Literatur . Börne, Heine, Ludwig Marcuse, Hermann Kesten, Manes Sperber, Friedrich Torberg, Peter Weiss, Erich Fried, Jurek Becker, Hans Mayer und Jakov Lind werden ausführlich erörtert. Und in zwei großen, ursprünglich als Reden verfassten Essays geht er das Grundproblem an: »Die Juden wurden verfolgt, weil sie anders waren; und sie waren anders, weil sie verfolgt wurden.« Aus diesem Circulus vitiosus leitet Reich-Ranicki die These von den »Ruhestörern« ab: »Da die Haltung der Juden innerhalb der nichtjüdischen Umwelt eine Abwehrhaltung einschloss und einschließen musste, war auch die Position der Juden in der deutschen Literatur, will mir scheinen, fast immer und in hohem Grade eine Gegenposition.«