Die Zeitmaschine: Roman

H.G. Wells

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Aug. 1996
Verkaufsrang: 11702 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783423122344
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Die Zeitmaschine: Roman - H.G. Wells
Aus der Amazon.de-Redaktion
Reisen durch die Zeit - heute in der Science Fiction ein zwar immer noch spannendes, aber eher abgegrastes Thema - waren Ende des letzten Jahrhunderts noch völliges Neuland. Als H.G. Wells, einer der frühen Meister der phantastischen Literatur, 1895 mit Der Zeitmaschine seinen bedeutendsten Roman fertigstellte, schuf er damit in der Tat einen zukunftsgerichteten Meilenstein und das Buch sprühte geradezu vor Einfällen, angesichts derer man aus heutiger Sicht vor Wells Phantasie nur den Hut ziehen kann.
Seine Geschichte des englischen Zeitgenossen, der mit Hilfe einer eher simpel konstruierten Maschine in der Zeit vorwärts und rückwärts reisen kann und letztlich im Jahre 802.701 hängenbleibt, begeistert immer noch, und das trotz eher schlichter technischer Vorstellungen oder leicht angestaubter Sprache. Gebannt von Wells Erzählkraft erlebt man die Welt der Eloi und Morlocks, in der die einen das (durchaus wörtlich zu nehmende) Futter der anderen sind. Und man erlebt den Einfluß unseres verblüfften Zeitreisenden auf diese Welt, verursacht durch seine ergreifende Liebesbeziehung mit einer Eloi.
Doch Wells Geschichte einer Zwei-Klassen-Gesellschaft - allmächtige Morlocks und scheinbar glückliche, aber völlig unterjochte Eloi - ist weit mehr als einfache Unterhaltung. Wie in vielen seiner Werken prangert Wells hier soziale Mißstände an und ermahnt seine Leser mit kritischen Visionen zur Vorsicht vor künftigen Entwicklungen. Und obwohl seine Bücher in der Frühphase des Kapitalismus entstanden, kann man diese Warnungen auch heute noch ernst nehmen. So darf gerade unter Berücksichtigung der Erscheinungszeit seiner Bücher (das vorliegende entstand ja immerhin noch, wenn auch knapp, im letzten Jahrhundert!) Wells als Musterbeispiel wie auch als einer der Urväter für anspruchsvolle Science Fiction dienen, selbst wenn der Begriff der SF damals noch unbekannt war. -Joachim Hohwieler