Laura, Leo, Luca und ich: Wie man in einer italienischen Familie überlebt

Stefan Maiwald

Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Januar 2007
Verkaufsrang: 71738 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783423209601
ASIN: 3423209607 (Amazon-Bestellnummer)
Laura, Leo, Luca und ich: Wie man in einer italienischen Familie überlebt - Stefan Maiwald
Meike, Berit, Imke, Hilke - so heißen die Ex-Freundinnen von Stefan Maiwald, der dazu gewohnt ironisch anmerkt: "Wenn ich ihre Namen einem Ausländer nenne, so denkt er, ich beschreibe, wie das kaputte Getriebe meines Volvos klingt." Da klingt der Name der Frau, die schließlich seine dauerhafte Nummer eins wurde, doch eher wie ein gut geölter Lamborghini: Laura Carlotta Bernadetta. Auch auf anderen Ebenen löste die Italienerin, die den Autor seit der zufälligen Urlaubsbegegnung mit 16 Jahren nicht mehr losließ und mit der er, ein schicksalhaftes Wiedertreffen und etliche Fernbeziehungsjahre später, den Bund fürs Leben schloss, angenehme Gefühle aus. Und eine Reihe von Veränderungen. Als Wohnort löste die Adriaperle Grado das vergleichsweise farblose Braunschweig ab. Statt den Freunden im heimischen "Zapfhahn" wurde die Großfamilie samt den Schwägern Leo und Luca Maiwalds neues soziales Zuhause. Und genau von dieser Großfamilie und wie man als Deutscher in ihr "überlebt", handelt der herrlich humorvolle Kurzgeschichtensammelband.
In rund 40 Kapiteln behandelt der fürs SZ-Magazin, Playboy, Merian und andere Medien tätige Autor mit dem Faible für Einschübe, Wortspiele, Statistiken, Verschwörungstheorien und philosophische Überbauten, die unterschiedlichsten Themen - von der Cappuccino-Problematik über Situationen, in denen man besser auf das "Ciao" verzichtet, bis hin zum Klassiker der vieltelefonierenden Italienerinnen. Kurz: Bei "Laura, Leo, Luca und ich" handelt es sich nicht um einen Roman, sondern eher um ein Tagebuch, dessen gewisse Parallelen zu Axel Hacke nicht von der Hand zu weisen sind. Wer Maiwald kennt, weiß, dass dabei wahrlich nichts erfunden ist, höchstens literarisch etwas aufgehübscht.
Leser, die jedoch einen Jan Weiler-Nachfolger oder einen wie auch immer gearteten Survival-Ratgeber zum Nachleben erwarten, können nur enttäuscht sein. Denn wie sollte dieser auch aussehen? Nun gut, die liebevolle Zusammenstellung am Schluss, "Um es kurz zu machen: 18 Gründe, Italien zu lieben" würde sich vielleicht überschneiden. Dort finden sich dann etliche Aspekte, warum Italien nach wie vor und immer mehr von so vielen Deutschen geliebt wird: "Schlechte Laune kommt vor, ist aber weitgehend geächtet" und "Irgendwie klappt es am Ende immer". - Christian Haas