Clausewitz: Strategie Denken

Bolko v. Oetinger, Thiha v. Ghyczy, Christopher Bassford

Taschenbuch
Ausgabe vom 1. September 2003
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EAN/ISBN: 9783423340335
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Clausewitz: Strategie Denken - Bolko v. Oetinger, Thiha v. Ghyczy, Christopher Bassford
Schon seit Jahren studiert der messerscharfe Analytiker und Chefstratege der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, Bolko von Oetinger, Leben und Werk des Carl von Clausewitz. Oetinger konnte nicht ahnen, dass sein Clausewitz im Buchmessen-Herbst 2001 eine Aufmerksamkeit erhalten würde, die über die angepeilten, unternehmensstrategischen Erwägungen hinausgeht und von unerwarteter, militärstrategischer Aktualität gespeist sein könnte. Handelt es sich doch bei den Terroranschlägen von New York und Washington durchaus um eine Kriegserklärung gegen die westliche Wertegemeinschaft, und damit auch gegen deren Art und Weise des Wirtschaftens. Umso aktueller und interessanter liest sich dieses Wirtschaftsbuch.
Ein Beispiel: "Man fängt keinen Krieg (oder z.B. eine Fusion; d. Verf.) an, oder man sollte vernünftigerweise keinen anfangen, ohne sich zu sagen, was man mit und was man in demselben erreichen will, das erstere ist der Zweck, das andere das Ziel." Das ist eine Kernaussage des Militärphilosophen Clausewitz: die Unterscheidung zwischen Ziel und Zweck und die daraus resultierende Unterordnung der militärischen Aktivität unter den politischen Willen einer Nation. Den Zweck als übergeordnete Intelligenz zu definieren, das haben viele Unternehmen - die Wirtschaft - noch nicht geschafft. Gewinn und Shareholder Value als übergeordneter Zweck? Manche Visionäre und weitblickende Manager haben immer einmal wieder gesagt, dieser Zweck müsse etwas wesentlich Größeres und Übergeordnetes, Umfassenderes sein.
Menschen dienen, sie erfolgreich machen mit den eigenen Produkten und Dienstleistungen? Selbst angestellten Projektmitarbeitern Mut machen und neue Aufgaben zum Weiterlernen, zur eigenen Vervollkommnung bieten können? Und beim Erkennen dieses übergeordneten Zwecks vielleicht den Krieg erklären gegen die Besitzstandswahrer und Bedenkenträger? Das sind nur einige Fragen, die sich nach der hervorragenden Lektüre stellen. Keine neuen Fragen. Aber wichtig wie nie zuvor. Was wir brauchen, sind keine kriegslüsternen Henker, sondern Strategen, Philosophen und Denker. Clausewitz ist ein guter Anfang. -Heike Littger