Der Affe in uns: Warum wir sind, wie wir sind

Frans de Waal

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Sept. 2009
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Der Affe in uns: Warum wir sind, wie wir sind - Frans de Waal
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Frans de Waal, einer der weltweit führenden Primatenforscher, zieht in Der Affe in uns die Summe des gegenwärtigen Kenntnisstandes über die verblüffenden Ähnlichkeiten menschlicher Verhaltensweisen mit unseren engsten Verwandten im Tierreich, den Schimpansen und Bonobos. Während die Schimpansen alles andere als die intelligenten, friedlichen Schmuseäffchen sind, als die sie uns so gerne vorgeführt werden, sondern im Hinblick auf die menschliche Natur vor allem deren machtfixierte Seite repräsentieren, stehen die Bonobos für eine ausgeprägte und freizügige Sexualität. ?Vergleicht man in Gefangenschaft lebende Schimpansen und Bonobos, die gleich viel Platz haben, dieselbe Nahrung bekommen und dieselbe Anzahl von Partnern haben, dann geben sich Bonobos im Durchschnitt alle anderthalb Stunden und mit einer viel größeren Zahl von Partnern dem Sex hin als Schimpansen, die nur alle sieben Stunden Sex haben.? Letzteres auch deshalb, weil Schimpansen wegen ihrer Macht- und Hierarchiekonflikte nicht so viel Aufmerksamkeit auf die schönen Seiten des Lebens legen können. Während Bonobos selbst Konflikte wegen des Fressens schon mal mit Sex lösen, kommt es bei Schimpansen nicht selten auch ohne einen erkennbar besonderen Anlass zu ausgesprochen handfesten Auseinandersetzungen und sogar regelrechten Gewaltexzessen. ?Wenn Schimpansen Schusswaffen und Messer hätten und wüssten, wie man damit umgeht?, zitiert de Waal die weltbekannte Schimpansenforscherin Jane Goodall, ?würden sie ohne jeden Zweifel ebenso davon Gebrauch machen wie wir Menschen?. Den Unterschied zwischen den beiden Menschenaffenarten vergleicht de Waal mit der humanpsychologischen Unterscheidung zwischen HE- (das heißt Hierarchien erzwingenden) und HA- (Hierarchien abschwächenden) Persönlichkeiten. Der Mensch habe das Glück, ?zwei innere Affen zu haben?. So sei der Mensch nicht nur in erstaunlichem Maß zur Vernichtung seiner Umwelt und auch seinesgleichen fähig, sondern verfüge zugleich über Quellen der Empathie und der Liebe, die tiefer reichten als alles zuvor gekannte. Da das menschliche Tier ?die Herrschaft über alle anderen erlangt hat?, schließt der Autor seine ausgesprochen lesenswerte und erhellende Bestandsaufnahme, ?ist es um so wichtiger, dass es ehrlich in den Spiegel blickt, damit es sowohl den Erzfeind entdeckt, der ihn da anblickt, als auch den Alliierten, der bereit ist, ihm beim Bau einer besseren Welt zu helfen?. -- Alexander Dohnberg