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Den Freunden von Thomas ergeht es allerdings ein bisschen anders: Ben, Frank, Jennifer und Miriam - das erprobte Schlüter-Abenteuer-Dreamteam - sind sozusagen die Außenposten dieses neuen Computer-Krimis. Alles fängt völlig harmlos an: wie bei den meisten guten Geschichten ahnen zunächst weder die Leser noch die Helden, was sich aus einer ganz normalen Netzwerk-Nacht entwickelt - mal ehrlich, wer kann auch ahnen, dass Bildschirmschoner lebendig sind? Haarsträubend geht es ab im neuen Schlüter-Werk, da hilft keine Zetern und kein Zaudern, diesmal müssen sie sich wirklich entscheiden zwischen gut und böse - und das ist nicht mehr so leicht wie es früher mal war. Die Gauner tragen im Computer-Zeitalter eben keine schwarzen Klamotten mehr und haben gemeine Narbengesichter. Die Feind-in-schwarzen-Freund-in-weißen-Klamotten-Zeiten scheinen sich mit der Einkehr der True-Colour-Bildschirme verabschiedet zu haben. Und spätestens dann, wenn Medien anfangen eine Rolle zu spielen, geht es wild durcheinander im Kategorien-Regal. Eine fremde Galaxie hat ihre kleinen Botschafter auf die Welt gesandt und diese versuchen seit Jahrzehnten, mit den ziemlich unreifen Menschen Kontakt aufzunehmen. Ein Missverständnis jagt das nächste, die Erdlinge kommen nicht gut dabei weg, sie schicken Soldaten statt Wissenschaftler - typisch für unterentwickelte Lebensformen. Die vier Kinder werfen alle Zweifel über Bord, wenden Wissen an, nutzen technische Möglichkeiten und stürmen voran um zu helfen und Ehre zu retten. Schlüter gehört längst zu den erfolgreichsten Jugendbuchautoren des Landes. Sein neuestes Werk besticht nicht unbedingt durch die mitreißende Story, deren Spannungsbogen ist nicht immer so straff gespannt, wie er es sein könnte. Doch sein Geschick dafür, Zeitgeist gelungen einzuflechten, ohne dabei zu standardisieren, ist bestechend. Big Brother, "konkret krasse Sprüche" und andere Feinheiten machen das Buch zu einem unverständlichen Kauderwelsch für Erwachsene und zu einer Heimat für Kids und Jugendliche. Endlich Literatur, die weder platt noch unkritisch reproduziert und doch den Nerv einer ganzen Generation trifft. -Petra Breitenbach |
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