Miss Emily Paxton

Peter Prange

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 22. Sept. 2005
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Miss Emily Paxton - Peter Prange
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Eigentlich hätte Miss Emily Paxton allen Grund, auf ihren Vater stolz zu sein. Denn der Gärtner, der zum Eisenbahnkönig, Architekt und Politiker aufgestiegen ist, ist dabei, mit dem Kristallpalast zur Weltausstellung in London 1851 ein Gebäude zu errichten, das vier Mal so groß ist wie der Petersdom in Rom -- eine wahre Kathedrale des Fortschritts, die den Stand der Technik auf der ganzen Erde in seinen Hallen versammeln soll. Aber ihr Vater droht vom Sockel gestoßen zu werden. Denn Emily verliebt sich in ihren Kinderfreund Victor, einen sozialen Außenseiter, dessen intellektuelle Radikalität sie gleichermaßen in den Bann zieht und abstößt. Victor ist angetreten, das Weltausstellungs-Projekt, das auf dem Schweiß der arbeitenden Klasse errichtet werden soll, mit allen Mitteln zu verhindern. Und allmählich wird auch Emily klar, dass ihr Vater zum Zwecke des Erfolgs bereit ist, über Leichen zu gehen. So gerät ?das Drama der Weltausstellung zum Drama ihrer eigenen Liebe? ... Miss Emily Paxton ist der (zumindest vorerst) letzte Teil von Peter Pranges so genannter Weltenbauer-Trilogie, die außerdem aus den Bänden Principessa und Die Philosophin besteht -- und an Hand derer der Autor eine Art ?Ideengeschichte der europäischen Neuzeit in Romanform? schreiben wollte, die sich über die Achse Rom -- Paris -- London und über drei Jahrhunderte erstreckt. Mit Miss Emily Paxton ist Prange im fortschrittsgläubigen 19. Jahrhundert angekommen und hat sich der Tochter des Kristallpalast-Gründers angenommen und die ?historischen Hülse? einer Frau, von der so gut wie nichts bekannt ist, mit Leben angefüllt. Ein Idealfall: Denn die geschichtliche Leerstelle im Trubel einer ereignisreichen Zeit eignet sich wie keine zweite, die Mentalität und das Denken einer Epoche darzustellen und psychologisch zu durchdringen. Das ist Prange wieder bestens gelungen. Miss Emily Paxton ist ein faszinierendes, spannendes Buch, das sich nicht in ideengeschichtlichem Theorisieren verliert, sondern Geschichte auf raffinierte Weise erlebbar macht. --Isa Gerck

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