Die Teufelshaube

Ariana Franklin

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 19. März 2008
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Die Teufelshaube - Ariana Franklin
Aus der Amazon.de-Redaktion

Ihren ersten Auftritt im Dienste Ihrer Majestät Henry II. durften wir vor zwei Jahren, pardon, im Jahre 1171, staunend bewundern. Adelia, Die Totenleserin, mit dem damals in England für eine Frau schier undenkbaren Beruf der Ärztin und Leichenbeschauerin, löste eine grausige Kindermordserie und half dem König aus einer brenzligen Staatsbredouille. Ein Jahr später nun benötigt er erneut die Hilfe dieser erstaunlichen Frau, die an der berühmten Ärzteschule von Salerno ihr blutiges Handwerk erlernte. Rosamund Clifford, des Königs schöne Mätresse, wurde durch eine Vergiftung dahingerafft. Sofort fällt der Verdacht auf die eifersüchtige Königin Eleanor von Aquitanien. War dies gar ein Versuch, Henry zu stürzen und eine Staatskrise auszulösen? Erneut muss Adelia zur Rettung des armen Heinrich ihr Reisebesteck auspacken. Und ebenso erneut nutzt Franklin historische Leerstellen, um sie mit eigenem thrillertauglichen Material aufzufüllen. So bei der Figur der ?Fair Rosamond?, die von der Autorin entgegen gesicherter Erkenntnisse erheblich aufgepeppt wurde. Überhaupt scheint das pragmatisch unbeschwerte Kurbeln am historischen Personalkarussell Franklin keine allzu großen Sorgen zu bereiten. Ein Brief an Eleanor, den man bei der toten Rosamund fand, lässt den Verdacht aufkommen, dass sie die Königskrone für sich beanspruchte, doch Adelia ahnt längst, dass weitaus größere Kaliber am Meucheln und Konspirieren sind. Als sich schließlich im winterlich verschneiten Oxfordshire auch noch ein Killer auf die Suche nach seinem Opfer macht, strafft sich auch der Spannungsbogen merklich. Suspense! ? ein Zauberwort, dem Ariana Franklin durchaus einige Studien widmen sollte. Was auf die Schilderungen drastischer Heilpraktiken und Körperwelten nicht zutrifft, mit denen die Robustheit unserer Magennerven aufs Empfindlichste getestet werden. Im Showdown absolviert die während des gesamten Romans am Tisch über ihren Brief gebeugte, tote Rosamunde, ihren letzten großen Auftritt ? zugegeben recht flüssig ?, wie der arme Leser und die noch bedauernswertere Adelia bestätigen werden. Mit diesem zweiten Auftritt der ?historischen Patricia Cornwell?, wie ?Bild am Sonntag? etwas lahm verglich, ist Ariana Franklin jedenfalls auf bestem Wege, ihre Totenleserin in unseren Köpfen fest zu installieren. ?Ravi Unger

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