Blutiges Eis

Giles Blunt

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Sept. 2006
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Blutiges Eis - Giles Blunt
Aus der Amazon.de-Redaktion

Stellen Sie sich vor, Sie gehen im Winter mit ihrem Hund im Wald spazieren, dieser streunt im Dickicht herum, kommt irgendwann zurück und legt Ihnen plötzlich einen blutigen, abgerissenen Arm vor die Füße. ?- Genau dies passiert Ivan Bergeron, als er in den kanadischen Wäldern in der Nähe von Ontario unterwegs ist. Detective John Cardinal von der Polizei in Algonquin Bay nimmt sich dem Fall an und findet in einer verlassenen Hütte bald auch die restlichen Leichenteile. Kurze Zeit später wird die einheimische Ärztin Winter Cates ebenfalls ermordet aufgefunden. Cardinal ist überzeugt, dass beide Fälle miteinander verknüpft sind. Mit diesem Verdachtsmoment und nach langwierigen Ermittlungen findet Cardinal nicht nur heraus, dass das erste Opfer amerikanischer Staatsbürger war, sondern dass sowohl der CIA als auch der kanadische Geheimdienst seine Schritte beobachten. Je mehr Cardinal im Sumpf politischer und geheimdienstlicher Machenschaften stochert, umso bedrohlicher wird er einem geheimnisvollen Hintermann, welcher die Spuren seiner Vergangenheit bis dahin sorgfältig verwischt hatte ... Nach seinem zurecht gelobten Erstling Gefrorene Seelen erzählt uns der kanadische Autor Giles Blunt ein weiteres Mal von der rauen Welt Ontarios und seinem hartgesottenen Provinzpolizisten John Cardinal sowie dessen frankokanadischen Kollegin Lise Delorme. In ihrem zweiten Fall trotzen beide nicht nur den heftigen Wetterverhältnissen ihrer Heimat, sondern auch der Korruption und den Ausläufern organisierter Kriminalität, die das Land wie Raureif überziehen. Blunt entwickelt seinen nur auf den ersten Blick exotisch anmutenden Kriminalroman, der Kanadas separatistische Bewegungen in den Blick nimmt, schrittweise und geschickt aus einem komplexen Whodunnit. Blutiges Eis wächst im zweiten Teil zu einem brisanten Politthriller heran, der dem Leser viel über das Land und seine gegenwärtigen Gesellschaftsströmungen verrät. Ist nun das eine (der Whodunnit) in der Substanz gut und spannend geschrieben, so ist auch der politische Hintergrund des Romans aufschlussreich und fundiert recherchiert. Suspense entwickelt Blunt übrigens vor allem durch seine eigenwilligen Figuren, denn die Provinzler sind glaubwürdig gezeichnet und konterkarieren in ihrer Art die Besetzung konventioneller Kriminalromane. Blutiges Eis ist für sich genommen ein wahrlich grimmiges, aber doch empfehlenswertes Winterbuch. Man sollte diesen Thriller lesen, bevor einen der bevorstehende Frühling wieder auf andere Gedanken bringt ... --Christian Koch

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