Nur wer aufgibt, hat verloren

Henry Maske, Detlef Vetten

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2006
Verkaufsrang: 244379 (je kleiner desto beliebter)
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Nur wer aufgibt, hat verloren - Henry Maske, Detlef Vetten
Aus der Amazon.de Redaktion

Die Erinnerungen des Mannes, der auf dem Cover mit stahlblau (nachkolorierten) Augen in die Zukunft blickt, beginnen mit dem Schlimmsten. Was die Krönung einer glanzvollen Boxerkarriere hatte werden sollen, war zum Fiasko geraten. Zu jedem ordentlichen Buch übers Boxen gehören solide Kampfberichte. Dass es sich dabei aber ausgerechnet um jenes bittere letzte WM-Gefecht 1996 gegen Virgil Hill handelt, muss Henry Maske ? es dringt aus jeder Zeile -, hart angegangen sein. Eine solche erste Runde ehrt ihn und gleichzeitig wird klar: So stilistisch elegant Henry Maske sich im Ring bewegte, so routiniert führt er nun die Feder. ?Nur wer wendig bleibt, kann auch ausweichen?. Kindheitsmaxime des jüngsten Sprößlings einer gutbürgerlichen Familie aus dem brandenburgischen Jüterbog, die im späteren Sportlerleben allerhöchste Gültigkeit erhalten sollte. Gleich zu Anfang geht Maske allerdings in die Offensive, kontert Medienberichte von einer zweitklassigen DDR-Kindheit mit dem Bild eines idealen Elternhauses als Hort von Liebe, Recht und Ordnung. Nicht das einzige Mal blitzt hinter der toughen Fassade eine merkwürdige Verletzlichkeit und Dementierwut auf. Der Sportclub gegenüber der Schule eröffnete dem Sechsjährigen ?die Welt der starken Männer?. Der DDR galt Boxen als hochfördenswerte Renommier-Sportart. Das Urteil des berühmten Sportinternats des ASK Frankfurt dann allerdings ernüchternd: Zu dünn, zu wenig Mumm! Sie vergaßen seine Wendigkeit. Drei gewonnene Spartakiaden belehrten sie eines Besseren. Obschon Maske sich in seinen Erinnerungen zu Diktatur und Doping äußerst bedeckt hält, sollte er in Sachen Parteiräson Jahre später nach verlorenen Kämpfen eigene bittere Erfahrungen machen. Der Autor strotzt vor Redlichkeit, wenn er in seiner Abhandlung über die ?Kunst des Boxens? seine unboxerischen Qualitäten ? kein Punch, harmoniebedürftig ? offenlegt. Dann wieder die Mimosenhaftigkeit gegenüber Kollegenhäme von Rocchigiani und René Weller (?Baldrian-Boxer?). Statements, schmerzhafter als jeder Leberhaken. Wendig erklärt Maske seinen defensiven Kampfstil zum intelligenten Erfolgsdesign. Am Ende sollte er Recht behalten, wie nach dem Mauerfall seine Profikarriere im Westen deutlich belegt. Hier wurde der eigentliche Star und Gentleman-Boxer geboren. Am Ende dieses spannenden Lebensberichts flattert eine uralte Rechnung ins Haus. Ihr Name: Virgil Hill! Da ist sie wieder, die alte Verletzlichkeit! ?Ravi Unger