War es schön in Marienbad - Goethes letzte Liebe.

Joachim Fernau

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 1986
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War es schön in Marienbad - Goethes letzte Liebe. - Joachim Fernau
"War es schön in Marienbad" - ist das eine Frage? Eine Feststellung? Zwiespältig sind die Gefühle des alternden Geheimrats Johann Wolfgang von Goethe, wenn er an die Zeit seiner Badekur in Marienbad zurückdenkt. Dort lernt er, der Dreiundsiebzigjährige, die reizende, neunzehnjährige Ulrike von Levetzow kennen und verliebt sich trotz des enormen Altersunterschiedes in sie. Diese Liebe verleiht ihm nach außen hin scheinbar noch einmal das Feuer der Jugend. Er weiß, daß er auf Grund seiner gesellschaftlichen und künstlerischen Stellung den Respekt und die Verehrung seiner Angebeteten erringen kann. Tief im Innersten erkennt er aber, dass seine Liebe aussichtslos ist. Doch selbst ein Weiser wie Goethe kann nicht g egen die Macht der Liebe ankämpfen. So spielt er all die kleinen törichten Spiele, die eigentlich nur Jungverliebten vorbehalten sind, selbst auf die Gefahr sich in den Augen der Gesellschaft lächerlich zu machen. Tagsüber tollt, scherzt, spielt und tanzt er ausgelassen mitdem Mädchen, nachts in der Einsamkeit seines Zimmers aber vertraut er dem Tagebuch seine bittere Einsicht an, dass der riesige Altersunterschied zwischen ihm und Ulrike niemals überwunden werden kann. Allen Bedenken zum Trotz lässt er d urch seinen Freund, den Großherzog Carl August, um die Hand Ulrikes anhalten. Die Levetzows sind zwar geschmeichelt, Ulrike aber lehnt den Antrag ab - die Levetzows verlassen Marienbad.
Diese authentische Episode aus dem Leben Goethes, die er später in den "Marienbader Elegien" künstlerisch verarbeitet hat, wird von Joachim Fernau menschlich sehr einfühlsam beschrieben. Es gelingt ihm ausgezeichnet, Stil und Sprache der Zeit zu treffen und gleichzeitig die Erwartungen an einen modernen Roman zu erfüllen.