Hitlers nützliche Idole: Wie Medienstars sich in den Dienst der NS-Propaganda stellten

Guido Knopp

Taschenbuch
Ausgabe vom 7. April 2008
Verkaufsrang: 132455 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442155002
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Hitlers nützliche Idole: Wie Medienstars sich in den Dienst der NS-Propaganda stellten - Guido Knopp
Wer geglaubt haben sollte, dass Guido Knopp nun vielleicht doch langsam einmal die Themen ausgehen könnten, mit denen er seit Jahren die Zeit des Nationalsozialismus Stück für Stück, immer nach dem gleichen Muster, aber aus immer neuen Perspektiven, beleuchtet und beleuchten lässt, hat sich getäuscht. Nach den Fernsehmehrteilern und Büchern über Hitler selbst (Hitler. Eine Bilanz), Hitlers Helfer, Hitlers Krieger, Hitlers Kinder, Hitlers Attentäter (Sie wollten Hitler töten) und Hitlers Manager, sind es diesmal Hitlers nützliche Idole anhand derer Karrieren während der Nazi-Herrschaft der ZDF-Chefhistoriker ein Schlaglicht auf die Sozialgeschichte des "Dritten Reichs" wirft.
So unterschiedlich ihre Persönlichkeiten auch waren, eines haben die Schauspieler Heinz Rühmann, Hans Albers und Heinrich George, die Tänzerin Marika Rökk, der Boxer Max Schmeling und die Filmregisseurin Leni Riefenstahl gemeinsam: Sie alle haben nach dem Krieg für sich in Anspruch genommen, niemals "politisch" gewesen zu sein und immer nur für ihre Kunst und das Publikum gearbeitet zu haben. Wie wahr oder unwahr, naiv oder verlogen diese Behauptung in den hier beschrieben Fällen tatsächlich gewesen ist, zeigen Knopp und seine Mitautoren klar und deutlich und bringen den Leser ein ums andere Mal arg ins Grübeln. Etwa über das Lebensfazit des über Jahrzehnte unbestrittenen Lieblingsschauspielers der Deutschen, Heinz Rühmann: "Mein Leben war schön". Und manchmal wird man beim Lesen richtig wütend: Auf die zweifellos geniale, aber hemmungslos verlogene Lenie Riefenstahl etwa, die zeitlebens mit Verve bei ihrer absurden These blieb, sie habe mit ihren Filmen keine Propaganda für das NS-Regime machen wollen und sich auch sonst nicht wirklich etwas vorzuwerfen?
Kurzum: Auch dieser Band aus der Knopp-Werkstatt mag im Detail zwar wenig Neues zutage fördern, räumt in der Gesamtschau aber doch mit mancher Legende auf! - Hasso Greb, Literaturanzeiger.de