Fool: Roman

Christopher Moore

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 16. März 2009
Verkaufsrang: 49582 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442311897
ASIN: 3442311896 (Amazon-Bestellnummer)
Fool: Roman - Christopher Moore
"Dieses ist ein derber Schwank, randvoll mit entbehrlichem Beischlaf, Mord, allerlei Maulschellen, Verrat und einem ehedem ungeahnten Maß an Geschmacklosigkeit und Profanität, fürderhin unüblicher Grammatik, getrennten Infinitiven, und hier und da einem Onanisten." Diese Warnung, die Christopher Moore seinem neuen Roman voranstellt, ist denkbar zutreffend, in jeder Beziehung.
Moore ist spätestens mit Die Bibel nach Biff zu einem Kultautor geworden: einer großartigen Jesus-Christus-Biografie, in der er mit überbordender Fantasie, hemmungsloser Fabulierlust und einer guten Portion dreist-frivolem Humor die "Leerstellen" des Neuen Testaments füllte und den Lesern so eine etwas andere Version von des Jugendjahren des Heilands lieferte. Nach diesem Rezept hat sich Moore nun Shakespeares Tragödie König Lear vorgenommen und zu einer schrillen Komödie verarbeitet. Sie erzählt die Geschichte des mythischen Herrschers über Britannien nach, bei der der alternde Lear seine drei Töchter bekanntlich einem Loyalitätstest unterzieht, um sein Erbe zu verteilen, und dabei auf die beiden unredlichen älteren Töchter hereinfälltz, während die redliche jüngste Tochter Cordelia leer ausgeht ? eine Entscheidung, die seinen Untergang besiegelt. Moore tut dies jedoch aus der Sicht des königlichen Hofnarrs Pocket. Aus dieser Perspektive schlägt er die überraschendsten, vergnüglichsten und nicht zuletzt derbsten Funken: Denn Pocket vermag nicht nur durch seine Scherze zu vergnügen, sondern verschafft insbesondere der Damenwelt auch auf andere Weise Entzückungsschreie.
So wie man bei Biff nicht zwingend bibelfest sein musste, um einen Höllenspaß zu haben, muss man auch hier nicht unbedingt den Lear präsent haben ? aber der eine oder andere Gag entgeht einem schon, wenn man den Shakespeare nicht kennt. So oder so ist dieser Roman ein großes Vergnügen. Zu zart besaitet sollte man als Leser allerdings nicht sein, denn es spritzt nicht nur viel Blut, sondern noch so einiges andere. Aber der Autor hat uns ja gewarnt. - Christoph Nettersheim