Lasst Knochen sprechen: Roman

Kathy Reichs

Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Mai 2002
Verkaufsrang: 10692 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442355907
ASIN: 3442355907 (Amazon-Bestellnummer)
Lasst Knochen sprechen: Roman - Kathy Reichs
Kathy Reichs' forensische Anthropologin Temperance Brennan wird außerhalb ihrer Routinetätigkeiten stets dann zu Rate gezogen, wenn Opfer von Gewaltverbrechen nun beim besten Willen nicht mehr zu identifizieren sind. Und wenn der Leser dann den sicheren Eindruck gewinnt, dass die Heldin vor diversen Knochenhaufen und Gewebefetzen kapitulieren muss, kriegt sie doch wieder die Kurve.
Die couragierte Brennan hat sich diesen zuweilen recht unappetitlichen Job selbst zuzuschreiben, war ihr doch vor Jahren ihre rein archäologische Arbeit ein wenig fad geworden. Auch in ihrem neuen Fall steht die "Knochenbeschwörerin" zunächst vor einem schier unlösbaren Problem. Ein kleines Mädchen wurde unschuldiges Opfer eines Bandenkampfes von kriminellen Bikern. Zwei Mitglieder einer Biker-Gang wurden außerdem von rivalisierenden Genossen in die Luft gejagt - an Tempe Brennan liegt es nun, die Teile korrekt zu sortieren. Doch damit beginnen erst die dramatischen Ermittlungen in einem Krieg verfeindeter Motorradgangs, die um die Kontrolle des Drogenhandels in Montreal kämpfen. Zudem ist Brennan nervlich stark angekratzt. Ihr Freund Ryan, selbst Polizist, scheint ins kriminelle Milieu abgedriftet zu sein und wurde bereits von der Arbeit suspendiert. Ihre zugeteilten Kollegen Claudel und Quickwater scheinen sie alles andere als ernst zu nehmen. Richtig haarig wird es dann, als Tempes Neffe Kit, auf Besuch in Montreal und selbst Motorradfan, in den Dunstkreis der Biker und damit in höchste Lebensgefahr gerät. Die Anthropologin sieht sich zum Handeln außerhalb ihres Labors gezwungen.
Kathy Reichs schlägt in ihrem neuen Roman zunächst eine ruhige Gangart an, vermag jedoch Spannung und Tempo bis zu einem fulminanten Showdown stetig zu steigern. Dabei werden die meisten Leser über die zuweilen arg akademisch anmutenden Dialoge und die Selbstverständlichkeit, mit der wieder einmal eine Ermittlerin persönlich in einen Fall involviert ist, wohlwollend hinweglesen. -Ulrich Deurer