Gorki Park - Der erste Arkadi-Renko-Roman

Martin Cruz-Smith

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2000
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Gorki Park - Der erste Arkadi-Renko-Roman - Martin Cruz-Smith
Im verschneiten Gorki Park werden drei Menschen erschossen aufgefunden. Arkadi Renko, ranghöchster Kripomann Moskaus, ahnt nicht, wie die Ermittlungen sein Leben auf den Kopf stellen werden. Er verliebt sich in die Verdächtige Irina. Als er ihr zur Flucht außer Landes verhilft, riskiert er seine eigene Karriere - und folgt ihr schließlich ins Ausland. Doch im Dschungel von New York wird er plötzlich zum Gejagten.


Die Geschichte des amerikanischen Geschäftsmannes mit langjährigen Beziehungen zur Moskauer Nomenklatura und zum KGB, der versucht, eine bestimmte Zobelart aus der Sojetunion zu schmuggeln, um in den USA mit einer eigenen Zucht ein weiteres Vermögen zu machen, ist im Grunde intelligent konstruiert und überrascht mit einer Reihe von Knalleffekten und Wendungen.
Leider schleppt sich die Story insbesondere auf den ersten 200 Seiten sehr mühsam dahin. Zur Spannung trägt auch nicht bei, dass der Fall schon nach 150 Seiten klar zu sein scheint.
Warum ausgerechnet ein Amerikaner - Sohn eines Jazz-Musikers und einer Indianerin, einen Krimi über das sowjetische Moskau schreibt, wird nicht so ganz klar.
Cruz Smith schafft es nicht, die Sowjetatmosphäre so zu verdichten, dass sie die zwischenzeitlich aufkommenden Ermüdungserscheinungen beim Lesen verdrängen könnten.
Das Buch enthält zwar eine Reihe von Aspekten - wie die Rivalität Miliz-KGB, Korruption in den Behörden, Anklänge an den "Großen vaterländischen Krieg" oder soziale Komponenten wie den alltäglichen russischen Alkoholismus, aber diese verlieren sich in der Weite des Romans und beeindrucken (mich) eher wenig.
Auch der Ermittler Renko steht als Persönlichkeit merkwürdig blass da. Im Reigen der modernen problembeladenen Polizistengeneration der Kriminalliteratur bleibt er eher ein Neutrum.
Am Ende zudem wird die Geschichte beim Showdown in New York zwischen den Protagonisten, FBI und KGB so verwirrend und unverständlich, dass ein gut Teil der vorigen Glaubwürdigkeit wieder verschenkt wird.