Die Treppe zum Meer: Ein Inspektor-Jury-Roman

Martha Grimes

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Sept. 2002
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EAN/ISBN: 9783442452538
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Die Treppe zum Meer: Ein Inspektor-Jury-Roman - Martha Grimes
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Martha-Grimes-Fans werden schon wissen, dass sich The Lamorna Wink, so der Titel des englischen Originals, auf einen britischen Pub bezieht; und zwar auf einen, den Superintendent Richard Jury oder sein aristokratischer Handlanger Melrose Plant im Verlauf der Lösung des einen oder anderen Falles sicherlich des Öfteren frequentieren werden.
Diesmal übernimmt Plant die Hauptrolle, da sich Jury zurzeit in Irland befindet. Seine Ferien im pittoresken Bletchley an der Küste Cornwalls sind durch das zufällige Auftauchen seiner gefürchteten Tante Agatha geradezu verdorben. Ironischerweise erregt das Schicksal eines jungen Mannes, Johnny Wells, sein Interesse, dessen Lieblingstante plötzlich und spurlos verschwunden ist. Trotz seiner Tante Agatha entschließt sich Plant, ein Haus zu mieten, das einem amerikanischen Millionär gehört und dessen zwei Enkelkinder ein paar Jahre zuvor auf tragische Weise am Strand ums Leben gekommen waren. Innerhalb kürzester Zeit wird im benachbarten Lamorna eine weitere Leiche gefunden: die von Sada Colthorp; einst eine junge Frau, die vorher in der Gegend lebte, sie aber verließ, um sich in der Pornoindustrie zu verdingen. Plant und der Abschnittsleiter der Polizei, Brian Macalvie, sind davon überzeugt, dass es zwischen Colthorp und der verschwundenen Chris Wells eine Verbindung gibt. Als sich die Teile allmählich zusammenfügen (und damit eine rasche Folge von Gewalt in Gang gesetzt wird), macht Jury einen kleinen Alibiauftritt, um die letzten Lücken zu schließen. Aber die Punkte gehen diesmal an Plant, der sich langsam zu mehr als nur einem zufälligen Detektiv mausert und an Macalvie, einen Charakter mit einer Ausstrahlung, die die von Jury vielleicht sogar noch übertrifft.
Wie immer bietet Grimes befreiende Komik auf Kosten einer straffen Handlung, indem sie die zahllosen anderen Charaktere untersucht, die Plants Long Piddleton und Jurys London bevölkern. Der ungeduldige Leser wird sich vielleicht fragen, wann - wenn überhaupt - Plant und Co endlich Vivian Rivingtons italienischen Grafen in Ruhe lassen werden. Die endgültige Aufklärung des Todes der Kinder wird allerdings sogar beim stoischsten Krimifan ein ausgesprochenes Gefühl des Unbehagens hinterlassen. Dass Grimes nach 16 Büchern immer noch so wirkungsvoll amüsieren, schockieren, fesseln und sogar irritieren kann, lässt Gutes für den Fortbestand dieser Reihe erahnen. -Barrie Trinkle