Beute - (Prey): Roman

Michael Crichton

Taschenbuch
Ausgabe vom 1. November 2004
Verkaufsrang: 47913 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442458165
ASIN: 3442458161 (Amazon-Bestellnummer)
Beute - (Prey): Roman - Michael Crichton
Wer sein Schicksal herausfordert, kommt bekanntlich darin um. So ist es in der griechischen Tragödie, und auch die wissenschaftsthriller des Amerikaners Michael Crichton funktionieren nach dem gleichen Muster: "Die Dinge entwickeln sich nie so, wie man denkt", heißt es dementsprechend gleich mehrmals in Crichtons neuem, packenden Bestseller Beute. Was allerdings auf dem Gebiet menschlichen Schicksals als Unberechenbarkeit des Lebens (bei Chrichton: der Forschung) die Protagonisten ins Unglück stürzt, sorgt allemal für spannenden Lesestoff. Deshalb ist es bei Crichton ganz anders als bei seinen tragischen Helden: Was immer er auch anpackt, es gelingt.
Entführte uns Crichtons Jurassic Park noch in den Makrokosmos einer von Dinosauriern bevölkerten und von Wissenschaftlern neu belebten Vergangenheit, so ist Beute ganz der Bio- und Nanotechnologie der Zukunft gewidmet, die mit ihrer bald vielleicht schon sehr realen Utopie von kleinsten, auf organischer (Bakterien-)Basis funktionierenden Computern und Maschinen die Welt in eine ganz und gar andere verwandeln könnte.
Der arbeitslose Biotechnologe Jack wird in die Wüste von Nevada gerufen, wo ein Riesenunternehmen im Auftrag des US-Militärs Miniatur-Überwachungsanlagen bauen soll, die auf organischen Mini-Strukturen basieren. Menschliches Versagen hat hier zu einer Katastrophe geführt, die sich auszubreiten droht. Denn die künstlichen Maschinen-Organismen sind entwichen, und drohen nun ihrerseits Beute auf den Menschen zu machen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
"Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden fünfzig bis hundert Jahren eine neue Kategorie von Organismen entstehen wird, die ursprünglich vom Menschen entworfen wurden", orakelte einst J. Doyne Farmer, und ein anderer Experte, K. Eric Drexler, äußerte ob der schönen neuen Welt der Nanotechnologie erhebliche Ängste: "Das Ausmaß der möglichen Veränderungen ist bedenklich, und es besteht die große Gefahr, dass die Gesellschaft ohne ausreichende Vorbereitung nur sehr schlecht damit umgehen wird." Auch nach der Lektüre von Crichtons packendem Thriller werden wir auf die Unwägbarkeiten dieser Zukunft mit "lebenden" Computersystemen und Maschinen nicht besser vorbereitet sein. Eine Beute für fesselnde Leseabende ist dieser neue, großartig spannende Crichton aber allemal. -Thomas Köster

Der Rezensent liebt Hörbücher besonders auf der Autobahn. Aber Crichtons Gruselstory morgens um vier hinter Hamburg, das war fast zu viel: Der Autor katapultiert den Hörer an Orte und in Zustände, die man sehr gern schnellstens wieder verlassen möchte. Nur für Hardcore-Fans!
Hier geht es um Horror, den kalten, nackten, den totalen. Der Feind (bei Horror grundsätzlich unsichtbar und fast immer aus unerwarteter Richtung) befindet sich hier auch in Ihrem Innern. Er ist dumm, aber rasant lernfähig, ein Hightech-Produkt, das sogar Menschengestalt annehmen kann.
Man könnte das raunend lesen, sicher auch mit einem Anflug von Hysterie (jeder Grund dazu ist ja vorhanden). Aber man kann es auch lesen wie Hannes Jaenicke, mit diesem speziellen Phlegma dessen, der längst über alle Panik hinaus ist. Weil die Wirklichkeit jeder Panik Hohn spricht. Das ist ziemlich genial und bringt Crichtons Thriller so richtig schön zur Geltung. -Michael Winteroll
Lesung einer gekürzten Hörbuchfassung auf sechs CDs in der Kunststoffbox, Gesamtspieldauer 360 Minuten, sehr knappes Booklet.