Die Ameisenzählung: Kommentare zum Alltag

Daniel Glattauer

Taschenbuch
Ausgabe vom 14. April 2009
Verkaufsrang: 2793 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442467600
ASIN: 3442467608 (Amazon-Bestellnummer)
Die Ameisenzählung: Kommentare zum Alltag - Daniel Glattauer
Daniel Glattauer schreibt für die österreichische Tageszeitung Der Standard, unter anderem Kolumnen. Über die österreichischen Befindlichkeiten, die Alltagsabsurditäten, über die unfreiwillige Komik des Lebens.
Im vorliegenden Buch findet man 219 dieser Kommentare aus der Zeit zwischen 1995 und 2000. Es ist ein Buch, das einen schmunzeln lässt und bei so manchem (österreichischen) Leser wohl ein Aha-Erlebnis auslöst ("Ach, ja, das war damals aktuell."). Die meisten der Kolumnen jedoch sind von immer währender, und nicht nur österreichischer, Aktualität: Sei es, dass Glattauer den österreichischen Tourismus aufs Korn nimmt ("Solange es unter den Wirten Märtyrer gibt, die sich trotz Gästeallergie und Bettvergabe-Trauma nicht zu schade sind, den Betrieb aufrechtzuerhalten, muss man sich um den österreichischen Fremdenverkehr keine Sorgen machen.") oder die zunehmenden Germanismen, die sich ins österreichische Sprachbild drängen ("Bisher fanden wir mit 'bislang' gerade mal eben das Auslangen. 'Gerade mal' hat uns mal eben gerade noch gefehlt."), sei es die ewige Unzufriedenheit mit dem Wetter, das nicht eben neue Gerangel um das gerade aktuelle Männer- ("Weichmännerschwemme")-Bild oder die Fitnesswelle ("Die Leute schalten beim Laufen das Hirn aus und vergessen daher stehen zu bleiben.").
Die Geschichten sind von leichter Hand geschrieben, für Freunde der feinen Ironie und für Sprachgourmets. Glattauers Fazit: "Dinge von Belang (etwa fünf Prozent) werden durch stereotype Breittretung mit dem steten Hinweis auf ihre Wichtigkeit - banal. Müssen wir wirklich immerzu darüber schreiben? Dürfen wir uns nicht auch einmal den restlichen 95 Prozent zuwenden, den aufwühlenden Belanglosigkeiten des Alltags?"
In diesem Sinn: Lassen Sie sich das Buch auf der Zunge zergehen, möglichst in kleinen Happen, auf dass es Ihnen wohl bekommen möge - denn zu viel auf einmal verdirbt den Appetit. -Lisbeth Legat