Das Echolot - Abgesang '45: Ein kollektives Tagebuch

Walter Kempowski

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 5. März 2007
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Das Echolot - Abgesang '45: Ein kollektives Tagebuch - Walter Kempowski
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1945: nach Morden und Zerstörung steht ein Land am Abgrund. Der Krieg ist längst verloren. In zehn Tagen wird sich der Führer erschießen in seinem Bunker, aber jetzt muss die von Nazi-Schergen und ihre willigen Vollstrecker zerstörte Nation erst noch Hitlers Geburtstag feiern. Es ist der 20. April 1945. ?Nicht gerade ?Geburtstags-Lage??, verzeichnet ein Zeitzeuge namens Martin Bornmann in Walter Kempowskis Kriegs-Stenogramm Echolot. Woanders schildert ein Soldat, wie sich alle aus Frust besoffen haben, während zur ?Führerehrung? Musik von Haydn und Bach erklingt. Jahrelang hat Kempowski auf Flohmärkten, Auktionen und Haushaltsauflösungen Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Notizen aus der Kriegszeit gesammelt, um sie in einem ?kollektiven Tagebuch? zu vereinen -- und etwas auszusagen über die Stimmung des gemeinen Mannes, der gemeinen Frau, die sich in der Montage zu ?Volkes Stimme? vereint. Das Echolot, Barbarossa '41 und das vierbändige Das Echolot. Fuga furiosa waren Teil dieser gewaltigen Anstrengung. Das Echolot. Abgesang `45 schließt das Projekt jetzt ab. Wer ist der Autor von Echolot? Ist es Kempowski, der dank seiner literarischen Fertigkeiten die Erinnerungsschnipsel zu einem überaus imposanten Zeit-Panorama und zum Gedächtnis-Chor Hunderter von Stimmen zusammengefügt hat? Oder sind es diese Hunderte von Stimmen, die sich aus Kempowskis Collage in ihrer Individualität eindringlich heraushören lassen? Vielleicht ist es aber auch die Zeitgeschichte selbst, die spricht, und die sich in den O-Tönen nicht tot reden oder ?schweigen lassen will. Wie dem auch sei: Echolot ist eines der herausragendsten und eigenwilligsten Projekte der deutschen Literatur zur Jahrtausendwende. Und Abgesang `45 ist sein umwerfender Epilog. -- Stefan Kellerer