Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters: Roman

Leif GW Persson

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 1. Febr. 2005
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Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters: Roman - Leif GW Persson
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Stockholm, Mitte der 80er Jahre: In einer kalten Novembernacht stürzt der amerikanische Journalist John P. Krassner aus dem 15. Stock eines Studentenwohnheims. Alles deutet auf Selbstmord hin, so der Abschiedsbrief, die Lebenssituation des Mannes und die Zeugenaussagen seiner Bekannten. Doch der ermittelnde Inspektor Jarnebring stößt auf einige Ungereimtheiten. Dann findet die Polizei im Stiefelabsatz des Journalisten eine geheime Nachricht. Als Jarnebring seinem alten Freund und Kollegen Lars M. Johansson mitteilt, dass ausgerechnet er der Empfänger dieser Nachricht sein soll, traut der Kriminaldirektor seinen Augen und Ohren nicht. Doch sowohl die persönliche Nachricht, die an seine Adresse und ?an einen aufrichtigen schwedischen Polizisten? gerichtet ist, als auch die poetischen Abschiedsworte Krassners mit der mysteriösen Gedichtzeile ?zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters? geben Johansson nur Rätsel auf. Weder Jarnebring noch Johansson ahnen bis dahin, dass sich gleichzeitig hochrangige Geheimdienstler für den amerikanischen Journalisten interessiert und ihn sogar observiert hatten. Geheimdienstchef Berg von der schwedischen Sicherheitspolizei steht unter Druck, weil sich die Hinweise häufen, dass eine hochrangige Persönlichkeit Ziel eines politischen Attentats werden soll. Doch die diffusen Versuche von Bergs Sicherheitsdienst, mögliche Attentäter und Ziele ausfindig zu machen, erweisen sich als äußerst dilettantisch. Allerdings kann Berg nicht wissen, dass selbst engste Vertraute gegen ihn arbeiten. Mit seinem ersten ins Deutsche übersetzten Roman legt Leif G.W. Persson einen hochbrisanten Politkrimi vor. Gleichzeitig tritt damit nicht einfach nur ein weiterer schwedischer Krimiautor ins Rampenlicht, denn in Schweden genießt der Kriminologe und Autor seit vielen Jahren Kultstatus. Mit seinem Roman, der nahe an einer plausiblen Wirklichkeit um den ungeklärten Mord an dem früheren schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme liegt, hat er bei vielen Schweden einen Schock ausgelöst. Auf den ersten Blick mag dieser Schlüsselroman streckenweise etwas langatmig wirken, doch Persson entwickelt seine Figuren genauso konsequent wie behutsam. Trotz seiner schonungslosen Darstellung eines korrupten und geradezu faschistoiden Polizeiapparats, hält Persson keine einfachen Antworten bereit. Verschwörungstheorien, Illuminaten oder anderen Hirngespinsten, die die Öffentlichkeit vor allem in die Irre führen, räumt er hier keinen Platz ein. Die Arbeit der oft glorifizierten Geheimdienste wird als jämmerlicher Budenzauber entlarvt. In vielen Teilen erinnert Perssons Politkrimi an James Ellroys Ein amerikanischer Albtraum. Doch Perssons ?schwedischer Albtraum? wirkt noch beklemmender, weil er aufzeigt, mit welch schier unglaublicher Dummheit und Zwangsläufigkeit sich das Schicksal zu paaren vermag. Fazit: Absolut empfehlenswert! --Christian Koch

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