James Last - Mein Leben - Die Autobiografie - Mit limitierter Audio-CD mit unveröffentlichten Raritäten.

Thomas Macho, James Last

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 22. Sept. 2006
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James Last - Mein Leben - Die Autobiografie - Mit limitierter Audio-CD mit unveröffentlichten Raritäten. - Thomas Macho, James Last
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Wow! Dieses Titelbild! Offensichtlich hat der Erfinder des ?Happy Sound? Gefallen gefunden an Anton Corbijns berühmt düsteren Johnny Cash-Fotos. Welch einmalige Gelegenheit für Hansi Last, seiner musikalisch eher leichtgewichtigen Erscheinung ein künstlerisch kantigeres Outlaw-Image entgegenzusetzen. Nette Idee, aber die Lektüre rückt das Bild wieder gerade: James Last ist der erwartet nette Partytyp und Musikbesessene, ein geborener Harmonizer, geradlinig bis schlicht, einer, dem tiefergehende Introspektion eher fremd ist. Eher schon das Schwelgen in Musikeranekdoten, gesammelt auf unzähligen Tourneen mit seinen geliebten Bandkumpels. Nach rasantem Durchmarsch durch Bremer Kindertage kommt der 1929 ?als jüngster Spross einer Großfamilie? Geborene schnell zur Hauptsache: Der Erfindung seines berühmten Partysounds, ein Geistesblitz, der dem gelernten Bassisten während sterbenslangweiliger Empfänge gekommen war. Musik musste her! Unzählige ?Hits a gogo?-Platten, gnadenlos gutgelaunte, sämig arrangierte Versionen gängiger Welthits, beschallten in den 70er-Jahren die Partykeller des bundesdeutschen Mittelstandes. Kritiken an seinen alles glattbügelnden Arrangements prallten an dem Sunnyboy wirkungslos ab. Last-Lovers hingegen werden jubeln über die penibel dokumentierte Werkschau plus beigefügter Raritäten-CD. Backstage-Schabernack, Saufgelage, Groupies, Begegnungen mit den Big Shots der Branche. Kurzweilig - und doch vermittelt es kaum mehr als den Eindruck, wo das eigentliche Zuhause des Musikers lag. Fast scheint es, als müsse der Positivdenker (auch ein großer Wegdenker), sich seinem Biografen gegenüber förmlich zwingen, auch private Brüche zur Sprache zu bringen. Der Tod des Halbbruders, der schwere Verkehrsunfall seiner ersten Frau Waltraud, werden eher nuschelnd vorgetragen. Schuldbewusst ist von einem ?gut eingeübten Verdrängungsmechanismus? die Rede. In den Achtzigern erloschen die Partylichter. Christine trat als Zweitfrau in sein Leben, dubiose Steuer- und Anlageberater führten fast in den Ruin, Hautkrebs bedrohte sein Leben. Die schlimmste Bestrafung aber -, James Lasts Musik galt als hoffnungslos out. Nach dem Krebstod seiner Frau erfolgte der Neuginn. Neue Liebe, neues musikalisches Glück. Plötzlich galt das Stehaufmännchen James Last in der HipHop-Szene als kultig, Quentin Tarantino adelte den Partykönig gar in seinem Soundtrack zu Kill Bill. Eine fremde Welt, aber James Last war glücklich. Es wurde wieder Musik gemacht. -?Ravi Unger