Am Ende des Krieges

Joe Haldeman

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2002
Verkaufsrang: 315635 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783453196728
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Am Ende des Krieges - Joe Haldeman
Aus der Amazon.de-Redaktion
Schon allein die Idee war ein Geniestreich: In Der ewige Krieg ist die Menschheit in einen sinnlosen interstellaren Krieg verstrickt und schickt ihre Soldaten mit Raumschiffen knapp unter Lichtgeschwindigkeit in den Kampf. Durch die daraus resultierende Verzerrung verstreicht auf der Erde die Zeit schneller als für die Sternenkrieger, und immer wenn der Soldat Mandella von einem Kampfeinsatz heimkehrt, ist ihm seine Heimat ein Stück fremder geworden.
Den berühmten, preisgekrönten Klassiker setzt Haldeman nun mit Am Ende des Krieges (im Original: Forever Free) fort. Während Der ewige Friede eher eine thematische Variation des Antikriegsromans war, erzählt Haldeman jetzt von den Abenteuern seines Helden Mandella, der am Ende des grausamen Krieges in einer fernen Zukunft gestrandet ist. Die Menschheit besteht nur noch aus Milliarden Exemplaren eines einzigen Klons, die in einem Gruppenbewusstsein verbunden sind. Veteranen wie Mandella und seine Frau Marygay sind auf einem eher trostlosen Planeten angesiedelt worden, auf dem sie inzwischen zwei Kinder großgezogen haben. Doch Mandella findet keine Ruhe. Er fühlt sich unfrei und heimatlos und so beschließt er, mit einer Gruppe Freiwilliger noch einmal in eine noch fernere Zukunft aufzubrechen, in der die Karten neu gemischt sein werden.
Der Roman beginnt viel versprechend und ist dank Haldemans unbestreitbarem erzählerischen Talent durchweg spannend und unterhaltsam. Etwa in der Mitte nimmt die Thematik allerdings eine unerwartete Wendung, der Haldeman in der zweiten Hälfte nicht gerecht werden kann. Zu willkürlich, zu unfundiert erscheint das bizarre Ende. Auch hinter der emotionalen Intensität des Vorgängers bleibt Am Ende des Krieges bei weitem zurück. So ist beispielsweise ein zentrales Motiv die Entfremdung Mandellas von seinen Kindern, und die Frage, ob diese ihn in die Zukunft begleiten werden. Doch seltsam unbeteiligt wirkt Mandella in dieser Angelegenheit, und auch wenn seine junge Tochter im weiteren Verlauf immer wieder erwähnt wird, nimmt sie für den Leser nicht so recht Gestalt an.
Die Fortsetzungen berühmter Romane haben es immer schwer. Am Ende des Krieges ist gute Unterhaltung, aber leider alles andere als ein Geniestreich. -Birgit Will
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