Kein Engel so rein.

Michael Connelly, Sepp Leeb

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2004
Verkaufsrang: 130392 (je kleiner desto beliebter)
ASIN: 3453430026 (Amazon-Bestellnummer)
Kein Engel so rein. - Michael Connelly, Sepp Leeb
Aus der Amazon.de-Redaktion

Detective Bosch hat kein gutes Los gezogen. Als in unzugänglichem Gelände menschliche Knochen gefunden werden, muss er in einem Mordfall ermitteln, der mehr als 20 Jahre zurückliegt. Kein Engel so rein erweist sich als subtiler, fesselnder und höchst lesenswerter Polizei-Thriller. Harry Boschs richtiger Vorname lautet Hieronymus, und sein Name ist Programm. Der Held des exzellenten amerikanischen Autors Michael Connelly wird von Gespenstern heimgesucht wie sein Namensvetter. Eines der unangenehmsten peinigt ihn mit der existenziellen Frage nach dem Sinn oder der Sinnlosigkeit des eigenen Tuns. Bosch ist Polizist mit Leib und Seele, dennoch reibt ihn sein Dasein als moderner Sisyphos mehr und mehr auf. Als in einem abgelegenen Tal an der Peripherie von Los Angeles Knochen gefunden werden, die sich bei näherer Untersuchung als menschliche Kinderknochen herausstellen, hat er einen Fall am Hals, der mehr als 20 Jahre zurückliegt. Die Ermittlungen stürzen ihn in größere Selbstzweifel denn je. Ein Unschuldiger stirbt und seine Kollegin und Freundin Julia Brasher wird bei einer Verhaftung schwer verletzt. Bosch gibt sich die Schuld und seine Ermittlungsmethoden bringen ihn wieder einmal in Konflikt mit seinen Vorgesetzten. Aber Bosch macht das grausame Schicksal des Opfers zu seiner persönlichen Angelegenheit. Wenig geschieht in Michael Connellys Thriller. Action ist hier Fehlanzeige. Dennoch zeichnet sich der Roman durch vibrierende Spannung aus. Connelly vermag aus einem Routinefall das besondere, das menschliche Element zu destillieren. Subtilität setzt Connelly gegen Plakatives, starke innere Monologe gegen Geschwätz und eine faszinierende Hauptfigur gegen Abziehbilder. Hier produziert keiner in Serie, hier ist jede Geschichte dem Autor wichtig, hier wird kein Leser mit dem ewig Gleichen gelangweilt. Unbedingt lesenswert! --Ulrich Deurer