Angstspiel: Roman

Jonathan Nasaw

Taschenbuch
Ausgabe vom 3. Juli 2006
Verkaufsrang: 50840 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783453432017
ASIN: 3453432010 (Amazon-Bestellnummer)
Angstspiel: Roman - Jonathan Nasaw
Simon Childs, nach außen hin ein wohl situierter Bürger, ist ein extrem gefährlicher Soziopath - natürlich mit schwieriger Kindheit. Er tötet seine Opfer auf "intelligente" Weise, indem er sie mittels ihrer Ängste in den Tod treibt. Eines seiner potenziellen Opfer, Dorie Bell, leidet unter einer unerklärlichen Angst vor Masken. Um ihre Phobie loszuwerden, hat sie vor längerer Zeit an einem Phobikerkongress teilgenommen. Eines Tages fällt Dorie nun auf, dass mehrere der ehemaligen Kongressteilnehmer auf mysteriöse Weise umgekommen sind.
Dorie verständigt Linda Abruzzi und Ed Pender, beide Special Agents beim FBI, und weist sie auf ihre Beobachtungen hin. Die beiden Polizisten sind die Einzigen, die den Hinweisen Dories Glauben schenken. Allerdings kämpfen beide Polizisten während ihrer Ermittlungen mit mehreren Handikaps: Linda leidet an multipler Sklerose und fürchtet um ihren Job beim FBI. Und auch Ed Penders Tage dort sind gezählt, denn er steht kurz vor der Pensionierung. Während sich Ed zu allem Überfluss auch noch in seine Zeugin verliebt, hat Childs mitbekommen, dass man ihm auf der Spur ist. So richtet der Serienmörder seine Obsessionen direkt auf seine unmittelbaren Widersacher.
Mit dieser ausführlichen Inhaltsangabe ist keineswegs zu viel verraten, denn Nasaw selbst spielt viel zu früh mit offenen Karten. Dadurch wird sein Plot leider allzu durchsichtig. Die psychologische Anlage seines Thrillers wirkt unausgegoren, zu viele Perspektivwechsel und Nebenhandlungen bleiben unerklärt. Es genügt nicht, dass eine der Heldinnen mit einer Behinderung zu kämpfen hat, nein, auch der Schwester des Serienkillers wird ein Down-Syndrom angedichtet.
Wer anspruchsvollere Spannung in puncto Serienkiller sucht, dem sei z. B. Der Blinde von Sevilla von Robert Wilson empfohlen. Angstspiel ist nur im Ansatz originell und bleibt leider insgesamt unbefriedigend. -Christian Koch