Licht: Roman

M. John Harrison

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Dez. 2004
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Licht: Roman - M. John Harrison
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Selbst in seiner Heimat Großbritannien wird M. John Harrison noch immer als Geheimtipp gehandelt. Und das trotz seines herausragenden SF-Romans The Centaury Device und einer Fantasyserie, die stilistisch wie thematisch bahnbrechend war: Viriconium. Neben Gene Wolfe gehört er zu den großen Erneuerern der Phantastik in den 70er und 80er Jahren, und heutige Starautoren wie China Miéville und Jeff VanderMeer wären ohne seinen Einfluss gar nicht denkbar. Sein neuster Roman Light hat im angloamerikanischen Raum bereits für Aufsehen gesorgt und liegt nun auch in deutscher Übersetzung vor. Zwei Handlungsstränge entführen den Leser in das Jahr 1999 und in eine ferne Zukunft. Eigentlich soll sich Michael Kearney ganz der Arbeit an einem Quantencomputer widmen. Aber er ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich mit Phantasiegestalten aus seiner Jugend herumzuschlagen -- mit teilweise tödlichen Folgen für seine Mitmenschen. Seria Mau Genlicher hat 400 Jahre später ein ähnliches Problem: Auch sie verliert immer mehr den Bezug zur Realität, denn sie lebt in symbiotischer Einheit mit einem Hightech-Raumschiff. Kearney wie Genlicher ringen mit ihrem Menschsein, und beide machen sie eine Entdeckung, die die Zukunft ihrer Zeit für immer verändern wird ... M. John Harrison hat einen Roman geschrieben, der ohne alle Klischees auskommt und völlig kompromisslos ist, in sprachlicher wie in moralischer Hinsicht. Licht bedeutet einen Quantensprung für die Science Fiction ähnlich den frühen Romanen von Ian M. Banks. Dabei gelingt Harrison etwas, woran John Clute -- auf ähnlich hohem Niveau -- in Sternentanz gescheitert ist: Für Leser, die sich erst einmal auf seine Welt und seine Sprache eingelassen haben, bleibt er zugänglich. Licht ist ein einsamer Höhepunkt der modernen SF, ohne jede Einschränkung ein Meisterwerk. --Hannes Riffel

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