Frankenstein - Der Schatten

Dean Koontz

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Dez. 2010
Verkaufsrang: 5370 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783453565074
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Frankenstein - Der Schatten - Dean Koontz
Aus der Amazon.de-Redaktion
Ob es nur darum ging, einen Vertrag zu erfüllen? Man weiß es nicht. Ein wenig eigentümlich ist es schon, dass Dean Koontz nach den beiden ersten, absolut furiosen Bänden der Frankenstein-Trilogie (die 2005 kurz hintereinander erschienen) rund vier Jahre verstreichen ließ, bis er sich aufraffte, diesen abschließenden Teil zu schreiben. Schon anhand dieser Chronologie könnte man vermuten, dass er die Lust an der Geschichte verloren hat, und wenn man den Roman liest, findet sich dieser Verdacht leider bestätigt.
Koontz siedelt seine Interpretation von Mary Shelleys Klassiker Frankenstein im New Orleans der Gegenwart an. Der größenwahnsinnige Wissenschaftler Victor Helios alias Frankenstein versucht nach wie vor, aus Leichenteilen das perfekte Wesen zu erschaffen. Seine Kreaturen bevölkern mehr und mehr die Stadt, viele Einwohner werden unbemerkt durch Replikanten ausgetauscht ? seine Neue Rasse soll die Menschheit ersetzen. Während ein Hurrikan auf New Orleans zurast und die Stadt zu verwüsten droht, töten die Replikanten immer mehr Menschen, um aus ihren Körpern neue Replikanten zu schaffen. Doch einige von Frankensteins Geschöpfen funktionieren nicht so, wie er sich das gedacht hat, und wenden sich gegen ihren Meister ? insbesondere Deucalion, seine allererste Kreatur, hat nichts anderes im Sinn, als seinen Schöpfer zu töten...
Die ersten Kapitel folgen hauptsächlich den beiden aus den Vorgängerromanen bereits bekannten Detectives Michael Maddison und Carson O?Connor von der Mordkommission, die gemeinsam mit Deucalion versuchen, Frankenstein aufzuhalten. Bis hierhin ist der Roman auch noch einigermaßen spannend (wobei die Dialoge der beiden Cops schon arg hölzern sind). Aber die drei Protagonisten und ihr Kampf gegen den größenwahnsinnigen Wissenschaftler treten nach einer Weile auf ganz irritierende, unbefriedigende Weise in den Hintergrund und machen zwei neuen Figuren Platz: Victor Helios? neugeschaffener Ehefrau Erika fünf und einem Troll. So wie die Replikanten die Stadt übernehmen, übernehmen diese beiden (im Kontext der gesamten Trilogie eigentlich komplett uninteressanten) Figuren die Handlung des Romans ? was das soll, wird Koontz? Geheimnis bleiben. Der große Kampf Gut gegen Böse verpufft völlig, und das vollkommen erwartbare Ende macht auch nichts mehr wett. Dieser Roman ist ein echter Flop, und dass die beiden Vorgängerbände so gut waren, macht die Enttäuschung nur noch größer. - Katharina Vogt