Das Partei-Buch: Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt

Martin Sonneborn

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 27. Februar 2009
Verkaufsrang: 6819 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783462040906
ASIN: 3462040901 (Amazon-Bestellnummer)
Das Partei-Buch: Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt - Martin Sonneborn
"Die PARTEI" will die Mauer wieder aufbauen. Denn dann könne Deutschland an der Fußball-WM mit zwei Mannschaften teilnehmen. "Und die Partei, die Partei, die hat immer recht", heißt es in dem von der alten SED übernommenen Parteilied. Kennern schwant bei so viel genialem Unfug, dass die Macher des Satire-Magazins Titanic am Werk sein müssen. Und tatsächlich: PARTEI-Chef Martin Sonneborn ist Mitherausgeber des Magazins, sein PARTEIbuch dokumentiert, wie seine Parteigänger die etablierten Parteien verballhornen und sich dabei historischer Versatzstücke bedienen, etwa wenn Ostdeutschland zur Sonderbewirtschaftungszone SBZ erklärt wird oder bei einer Versammlung der Saalschutz martialisch posiert.
Einmal mehr scheint die Titanic Witz wie Irrwitz für 99 Jahre gepachtet zu haben. Wo der Spaß aufhört, lässt sich wie üblich schwer festlegen. Womöglich dann, wenn das Zentralkomitee der deutschen Satire dem ehemaligen Jugoslawien doch tatsächlich den Krieg erklärt oder, wenn es bei einer Partei-Versammlung heißt: "Wollt Ihr den totalen Sieg?" Die Führer der Partei sehen das vermutlich anders, und im Rahmen der demokratischen Freiheiten riskieren die Magazin-Macher nur, dass man ihren knallharten Schabernack für ganz und gar nicht lustig hält - oder eben doch darüber lacht.
Indes brachte sich die Partei der radikalen Mitte mittels Kanzlerinnen-Casting unbeirrt gegen "das Merkel" in Stellung. Auch die Zahl der Parteieintritte nimmt zu. Kein Wunder, denn schließlich waren ja bereits viele Großväter in der Partei, heißt es. Und natürlich kringeln sich darüber alle Freunde der einfallsreichen und hemmungslosen Macher des unglaublichen Satire-Magazins, denn schräger geht?s nimmer. Zu Grunde geht Deutschland durch die unschlagbare Titanic-Crew ohnehin nicht, schließlich gilt die Demokratie als unsinkbar.
- Herwig Slezak