Das letzte Buch des Universums.

Rodman Philbrick

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2004
Verkaufsrang: 19385 (je kleiner desto beliebter)
ASIN: 3473582069 (Amazon-Bestellnummer)
Das letzte Buch des Universums. - Rodman Philbrick
Ein Erdbeben zerstört die Welt Urb. Die Menschen leben in Armut, außer die Bewohner von Eden. Dorthin führt der Weg des 14-jährigen Spast, derhofft, dort Hilfe für seine kranke Schwester zu bekommen.
Spast lebt in einer Welt, in der die Menschen mit allen Mitteln versuchen, der Realität zu entfliehen. Doch Spast sieht die Welt so, wie sie ist:trostlos-grausam. Er träumt vom paradiesischen Eden und begibt sich schließlich auf eine gefahrvolle Reise dorthin.


Mit der Einleitung "Wenn ihr das hier lest, muss das in tausend Jahren sein. Denn hier liest niemand mehr. Warum sich die Mühe machen, wenn du dich einfach einloggen kannst." wird bei Rodman Philbricks SF-Roman schnell klar, dass die Hauptfigur in keiner schönen Zukunft lebt: Nach einem Erdbeben hat sich die Welt in Himmel und Hölle aufgeteilt; hier heißen sie Eden und Urb. In Eden haben die Menschen keine Probleme und sind genetisch perfektioniert worden, die Bewohner der Urb dagegen können sich vor der hässlichen Realität nur noch in virtuelle Welten flüchten. Nur Spast hat von beiden Seiten nichts und gehört zu keinem dazu...

Philbricks Stil ist herrlich zum Eintauchen geeignet und fasziniert den Leser, genau wie diese einzigartige Welt, die immer wieder überraschen kann und interessante Seiten hervorbringt. Teilweise möchte man in der ganzen Geschichte sogar eine leicht sarkastische Liebeserklärung des Autors an unsere Welt entdecken - immerhin könnte ja alles schlimmer kommen.

Doch trotz meiner Begeisterung gibt es einen Kritikpunkt: Die Namensgebung allgemein ist etwas unglücklich geraten, aber diese Kritik muss wohl an der Übersetzerin geübt werden. Ich gebe zu, dass in der modernen Sprache zunehmend englische Elemente Einfluss haben, aber die künstlichen Anglizismen und Übersetzungen der Begriffe passen leider nur selten und wirken eher unfreiwillig komisch. Auch, dass die Hauptfigur Spast heißt, lässt die Geschichte von Anfang an für die meisten Jugendlichen eher lächerlich erscheinen - für viele ist "Spast" nunmal ein Schimpfwort. Zudem scheint (wahrscheinlich aufgrund der Behandlung aktueller, strittiger Themen) ständig der erhobene Zeigefinger über einem zu schweben, was mir bei dieser sowieso recht schwermütigen Geschichte zusätzlich einen unangenehmen Beigeschmack bescherte.

Trotzdem ist "Das letzte Buch des Universums" interessant und fesselnd, daher 4 Punkte.