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Die Schneekönigin beispielsweise: Zwar ist sie böse und kalt, doch - und das ist das Entscheidende - sie ist nicht unbesiegbar. Mut und Liebe sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht durch Grausamkeit - eine Botschaft, die in der heutigen Kinder- und Jugendliteratur sicher anders verpackt wird, aber nicht an Bedeutung verloren hat. Am wenigsten beeindruckend in dieser kleinen Auswahl bleibt der Tannenbaum, sieht man den erhobenen Zeigefinger doch allzu deutlich, der die kleinen Leser vor fast 200 Jahren zur Bescheidenheit anhalten sollte. Die Märchen Andersens waren damals eine erste zaghafte Ergänzung zur moralischen Belehrungsliteratur, mit der man Kinder und Jugendliche eisern auf Verhaltensmuster getrimmt hatte. Mit den Märchen begann die Entwicklung hin zu der Auffassung, dass Literatur auch unterhaltsam und nicht nur rein bildend sein kann. Was dieses Buch von zahlreichen anderen Andersen-Ausgaben unterscheidet, ist sicher die exklusive Ausstattung mit festem Lesezeichen, großer Schrift und hochwertigem Papier. Was es zu etwas ganz Besonderem werden lässt, sind die Bilder von Anstassija Archipowa. Zauberhaft fängt sie Stimmungen auf, malt Bilder, die für sich alleine schon Geschichten lebendig werden lassen können. Sie gewährt Einblicke in die Entstehungszeit der Texte, und ihre oft lachenden Figuren, die Hintergründe und Landschaften bringen Andersens Zeit in die heutigen Wohnzimmer. -Petra Breitenbach |
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