Wettlauf um die Welt: Die Globalisierung und wir

Buch, Gebunden
Ausgabe vom Mai 2007
Verkaufsrang: 140590 (je kleiner desto beliebter)
ASIN: 3492050328 (Amazon-Bestellnummer)
Wettlauf um die Welt: Die Globalisierung und wir -
Die Globalisierung ist ein Wettlauf, an dem wir alle, ob wir wollen oder nicht, teilnehmen. Und wenn wir es nicht tun, fallen wir halt zurück. Das ist die schlichte Botschaft dieses trotz allem, was man an ihm zu Recht (oder zu Unrecht?) auszusetzen haben mag, lesenswerten Bandes. Wie sehr die Globalisierung heute schon unser aller Alltag durchdringt, welche von welchen - weitgehend gesichtslosen - Akteuren in Gang gehaltenen Prozesse tatsächlich längst den Lauf der Welt(wirtschaft) bestimmen, das alles kann man darin nachlesen, zum Teil zwischen den Zeilen (doch dort um so deutlicher).
In einer redaktionellen Nachbemerkung zu dem auf Interviews mit aktiven (und passiven) Teilnehmern, Gewinnnern und Verlierern dieses Wettlaufs um die Welt basierenden Buches lesen wir, dass die Texte für den Druck nur leicht überarbeitet wurden, weil der Charakter des gesprochenen Wortes möglichst erhalten bleiben sollte. Vielleicht wollte man ja den Charakter des gesprochenen Wortes nicht nur um seiner selbst willen erhalten, sondern zugleich auch deutlich machen, wie brüchig die geistige Basis manches Globalisierungs-Aktiven bisweilen ist: Während nämlich die Berichte Betroffener, denen die Globalisierung den Boden unter den Füßen weggezogen hat, den Leser nicht zuletzt wegen dieses ?Charakters des gesprochenen Wortes? betroffen machen, fragt man sich angesichts manches vor laufender Kamera vermutlich gescheit und vor allem lebenstüchtig anmutenden Statements manches ?Machers?, ob die Substanz dessen, was er zu sagen hat, tatsächlich so dünn ist, wie die Dürftigkeit der Sprache glauben macht, derer er sich bedient.
Darüber, ob die redaktionelle Entscheidung, aus Interview-Statements ein Buch zu einem solch brisanten Thema zu machen, ein weiser Ratschluss gewesen ist, darf man gewiss streiten. Lesenswert ist das alles gleichwohl, zum Teil vielleicht ja gerade deswegen. Die Globalisierung ist jedenfalls eine Tatsache, mit der wir nun mal irgendwie leben müssen. Dies macht das Buch in der Gesamtschau ebenso deutlich, wie die vielfältigen Aufgaben, die sich daraus für uns alle ergeben und vor denen wegzulaufen leider keine Alternative ist. - Hasso Greb, Literaturanzeiger.de