Bekenntnisse

Nelson Mandela

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 11. Okt. 2010
Verkaufsrang: 2349 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783492054164
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Bekenntnisse - Nelson Mandela
Aus der Amazon.de-Redaktion
Damit dürften die Würfel endgültig gefallen sein. Eine seit Jahren mit Spannung erwartete Fortsetzung der Autobiographie von Nelson Mandela, Der lange Weg zur Freiheit, von der man sich eine Abhandlung der Jahre seiner Präsidentschaft und seiner Bemühungen zur inneren Versöhnung Südafrikas versprochen hatte, wird es definitiv nicht mehr geben. Alle bereits vorhandenen Aufzeichnungen und Fragmente samt ausgewählter Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Notizen, Interviews und Gespräche aus dem reichhaltigen Fundus, den der greise Anti-Apartheitskämpfer zu seinem Gedächtnis dem Nelson Mandela Centre of Memory an Dialogue zur Verfügung gestellt hatte, sind statt dessen in den vorliegenden Band eingeflossen.
Bekenntnisse lautet der irreführende Titel der deutschen Ausgabe des in 22 Ländern zweitgleich erschienenen Sammelbandes, der im englischen Original Conversations With Myself (Selbstgespräche) überschrieben ist, was die Sache wesentlich besser trifft. Geht es doch hier nicht um irgendwelche vermeintlichen Beichten, Eingeständnisse oder Revisionen, sondern vielmehr um tiefe Einblicke in das Innenleben und aufschlussreiche Selbstreflexionen des südafrikanischen Nationalhelden. Den Löwenanteil haben dabei die Briefe aus seiner 27-jährigen Zeit als politischer Gefangener, darunter immer wieder erschütternde Zeugnisse der Ohnmacht gegenüber einem menschenverachtenden Regime selbst ernannter Herrenmenschen.
Das erklärte Ziel, dem Wunsch ihres Protagonisten entsprechend aufzuzeigen, dass es sich bei ihm nicht um den Heiligen handelt, als der er beinahe verehrt wird, gelingt den Herausgebern am Ende nur partiell. Die Art und Weise, wie Mandela in den Jahren seiner ? übrigens niemals angestrebten ? Präsidentschaft auf seine einstigen Gegner zugegangen ist, der Respekt und das Mitgefühl, mit denen er seinen Mitmenschen begegnet ist, macht ihn nolens volens zu einer politischen wie humanitären Ausnahmeerscheinung. Lesenswert! ? Arnold Abstreiter