Fremde Blicke

Karin Fossum

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom Juli 2007
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Fremde Blicke - Karin Fossum
Der Tod des eigenen Kindes ist sicher das schlimmste Unglück für Eltern. Wenn dieser Tod auch noch durch einen Akt der Gewalt herbeigeführt wurde, tritt zu dem Gefühl der Trauer auch noch Zorn, Rache und Haß. Die norwegische Autorin Karin Fossum wurde für diesen ersten Roman Fremde Blicke mit dem Rivertonpreis ausgezeichnet. Darin beschreibt sie mit viel psychologischem Einfühlungsvermögen die Geschichte eines Mordes an der 15jährigen Annie Holland, die von dem mongoloiden Jungen Raymond nackt und ohne Verletzungen an einem Weiher gefunden wird. Fossum webt ein dichtes Beziehungsgeflecht um die hübsche, sportliche und hilfsbereite Annie, die in dem kleinen Ort Horgen in der norwegischen Fjordlanschaft sehr beliebt war. Die Ermittlungen Konrad Sejers führen ihn zu einem immer komplexer werdenden Bild eines jungen Mädchens, das sich durch einen zunächst unerklärlichen Vorfall vollständig in ihrer Persönlichkeit verändert hat. Der Kontrast zwischen Annie und ihrer gefallsüchtigen Schwester verwischt sich immer mehr. Annie Holland war trotz ihrer etwas ruppigen Art mit dem 18jährigen Halvor befreundet. Auch er konnte sich ihren plötzlichen Austritt aus der Handballmannschaft und ihre Insichgekehrtheit nicht erklären. Einen der Schlüssel zu Annies Geheimnis hält er aber mit einer gesicherten Datei Annies auf seinem Rechner in der Hand. Doch er kennt das Paßwort nicht. Die Autorin vermag es, den Leser auf den Prüfstand zu stellen und ihm mehrere Verdächtige zu präsentieren. War es der mongoloide Raymond, der Kinder mag? Oder aber ihr eigener Freund, der sie getötet hat? Der Kriminalroman eilt von einer Wendung zur nächsten, wobei so manch grausige Wahrheit aus der Vergangenheit ans Tageslicht des kleinen Ortes kommt. Fossums Talent ist ihr psychologisches Geschick, Charaktere glaubhaft zu präsentieren und Spannung zu erzeugen. Einzig Annies unheilbare Krankheit, die keiner bemerkt haben will, wirkt zu weit hergeholt. --Corinna S. Heyn

Nackt und ermordet liegt die 15-jährige Annie Holland am Ufer des Schlangenweihers. Gefunden wurde sie von Raymond, dem ?Mongo?. Jeder im nahen Dorf Horgen kennt das hübsche Mädchen. Doch keiner kann sich den Mord erklären. Soweit die Fakten, die Hauptkommissar Sejer zu Beginn seiner Arbeit vorfindet. Der wortkarge, unauffällige Sejer fängt mit seinen Ermittlungen an. Warum hat Annie sich vor einiger Zeit so sehr verändert? Warum spielte sie nicht mehr Handball, warum war sie verschlossen und vertraute sich, obwohl sichtbar depressiv, keinem an? Die Antworten aus der heilen Welt des Dorfes sind unbefriedigend. Ein seltsam beängstigendes Band scheint die Bewohner zusammenzuhalten. ?Wir kennen uns doch alle? lautet die Devise. Doch Sejer mit seinem wachen Blick und seinem Gespür für das Verdeckte spürt das Grauen dieses kleinen Kosmos auf. Die scheinbare Idylle kann ihn nicht täuschen. Und der zweite Mordfall, den er aufdeckt, führt ihn auf die richtige Spur. ?Fremde Blicke? wurde in Norwegen mit mehr als 100.000 Exemplaren ein Bestseller. Der Krimi wurde in 12 Sprachen übersetzt und mit dem geachteten Riverton-Preis ausgezeichnet. Seit 1995 schreibt die Norwegerin Karin Fossum Kriminalromane mit der unauffälligen Figur des Kommissar Sejer. Ihre Erfahrungen und ihr psychologisches Gespür sammelte sie u.a. auch bei ihren Jobs als Taxifahrerin oder Verkäuferin, bei ihrer Arbeit in Heimen und Krankenhäusern. Das Hörspiel inszeniert treffend das, was diesen Psycho-Krimi auszeichnet: Es geht um die psychologische Motivation, um die Hintergründe und die Antwort auf die Frage nach dem ?Warum ?? des Verbrechens. Atmosphärisch dicht und durchgehend spannend präsentiert dieses Hörspiel eine Geschichte voll beängstigendem Grauens, die absolut glaubwürdig scheint. Mit Winfried Glatzeder als Sejer und Lars Rudolph ist eine geniale Besetzung gelungen! Kriminalhörspiel, Spieldauer: ca. 63 Minuten, 1 CD. Mit Booklet. Eine Produktion von DeutschlandRadio. -- culture.text