Zorro: Roman

Isabel Allende

Buch, Gebundene Ausgabe
Ausgabe vom 20. Juni 2005
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EAN/ISBN: 9783518416709
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Zorro: Roman - Isabel Allende
Als Mann mit der schwarzen Maske gehört der Edelmann Diego De La Vega, der als Zorro inkognito gegen das Böse im Lande kämpft, längst zum festen Bestandteil der hispanischen Kultur. Immer wieder wurde der Stoff verfilmt; spätestens seit Antonio Banderas etwas schwülstigem Kinohit Die Maske des Zorro (1998) gehört er fest zu den populären Mythen unserer Gegenwart. Kann man dem Mythos also noch neue Züge abgewinnen und ihn vielleicht sogar auf seine historischen Wurzeln zurückführen? Die 62-jährige chilenische Bestsellerautorin Isabel Allende, die inzwischen in Kalifornien lebt, hat es versucht - und mit Zorro einen erstaunlichen, auch erstaunlich vielschichtigen Roman vorgelegt. Lesen Sie einen Textauszug.
Allendes Zorro beschreibt die ersten 20 Lebensjahre Diego De La Vegas, der Ende des 18. Jahrhunderts als Sohn eines aufmüpfigen und von seinen Landsleuten geächteten Edelmanns und einer Indianerin in Kalifornien geboren wurde. Seine Mutter führte den Aufstand der Ureinwohner gegen die Spanier an. In Abenteuern mit seinem Spielgefährten Benito reift allmählich jener Gerechtigkeitssinn heran, der später aus De La Vega den Mann mit der Maske formen wird. All dies erzählt Allende mit gewohnter narrativer Lust - und bettet Zorro so mit Hilfe eines teils authentischen Personals an Gouverneuren, Kolonialherren, Indianern und Missionaren in die "historische Wahrheit" eines europäischen und amerikanischen Geschichtsabschnitts ein, der auch seine schillernde Persönlichkeit besser verständlich macht.
"Schon als Kind fand ich Zorro spannend", gestand Allende unlängst in einem Interview. Und auch die Schauspielleistung von Banderas, der ihr während der Arbeit an ihrem erotischen Kochbuch Aphrodite sogar nackt im Traum erschien, habe sie beim Schreiben inspiriert. Das klingt zunächst eher abschreckend. Aber vom unerträglich schmelzenden Charme des Hollywood-Beaus ist bei ihrem Zorro zum Glück nur wenig zu spüren. Stattdessen setzt Allende voll auf das spannende, mit Dichtung versetzte Kolorit der Zeitumstände. Wieder einmal also hat sich Allende dem Bann der Masken (so der Titel eines ihrer Kinderbücher) ausgesetzt. Für uns Leser hat es sich auf jeden Fall gelohnt. -Isa Gerck