Tränen zwischen Himmel und Erde: Mein Weg zurück ins Leben

Buch, Gebunden
Ausgabe vom Sept. 2007
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Tränen zwischen Himmel und Erde: Mein Weg zurück ins Leben -
Fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass China Keitetsi eine erschütterte Leserschaft mit ihren Erfahrungen als Kindersoldatin schockte. Der afrikanische Horror! Nach Vertreibung und Flucht ihrer Tutsi-Familie aus Uganda unter Präsident Obote, war China in ein Rekrutierungscamp der National Resistance Army entführt worden, wo sie als 10-Jährige unter dem Rebellenführer Museveni ihr mörderisches Handwerk erlernte. Die Schilderung jener Tage, Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr, gilt als Dokument äußerster Entmenschlichung. Nach ihrer Flucht nach Südafrika fand China schließlich mit UN-Hilfe eine Heimat bei Pflegeeltern in Dänemark. An diesem Startpunkt ihres neuen Lebens setzt auch der zweite Teil ihrer Erinnerungen ein. Diesmal ist es das Dokument einer Menschwerdung!
Die junge Frau, die heute von der Buchhülle lächelt, hat wenig gemein mit dem steinernen, an Leib und Seele versehrten Wesen, das auf dem Cover des ersten Bandes seine Uzi umklammert hielt, diese nach eigenem Bekunden ?beste Freundin?. Und doch -, trotz des Neubeginns unter der Obhut wärmender und hilfsbereiter Menschen; die Narben wollen nur schwer verheilen. ?Heilung?, Chinas Schlüsselwort. Erlösung von dem fürchterlichen Trauma, als trainierte, seelenlose Killermaschine Menschen getötet zu haben. Dieser Umstand, wie auch die bestürzende Realität, dass immer noch geschätzte 300.000 Kindersoldaten hauptsächlich in Afrika, aber auch in Myanmar aktiv sind, machten China Keitetsi zur glühenden Botschafterin.
Inzwischen kommt die Welt an dieser jungen Frau, deren fürchterliche Erfahrungen oft in simple Worte von größter Treffsicherheit gegossen sind, nicht mehr vorbei. Kofi Annan geleitete sie ans Rednerpult der UN-Vollversammlung, um die haltlosen Zustände aus erster Hand zu erfahren. China traf mit Horst Köhler und Nelson Mandela zusammen. Doch auch das Private bedurfte der Aufarbeitung. Uganda war nicht nur das Land der grausigen Erinnerungen, der drängenden Ungewissheit über den Verbleib ihrer Angehörigen. Zurück blieben auch Chinas Kinder, die sie ? damals selbst fast noch ein Kind -, auf ihrer Flucht zurücklassen musste. Eine schwere Reise. Doch China ist bereits auf dem richtigen Weg. ?Ravi Unger