Über dem Abgrund - Eine jüdische Jugend in Deutschland 1918 - 1943.

Herbert A. Strauss

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 1999
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Über dem Abgrund - Eine jüdische Jugend in Deutschland 1918 - 1943. - Herbert A. Strauss
Der ehemalige Direktor des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung erzählt sein Leben als Jude im Deutschland der Weimarer Republik und der Nazizeit. Sein Buch ist eine nicht ohne Selbstkritik geschriebene Schilderung des Alltagslebens von Juden in Provinz und Großstadt und zeigt die Möglichkeiten, die die jüdischen Einrichtungen dem einzelnen boten, die Nazipolitik weitgehend unbeachtet zu lassen.

Das Buch „Geschichten der vergessenen Zeit“ II trägt den Titel: Das Beiderwandmädchen oder Wohin die Liebe fällt. Im Mittelpunkt des Geschehens in den für die Deutschen so unglückseligen Jahren des Dritten Reiches und dem von Hitler heraufbeschworenen Zweiten Weltkrieg steht die Liebe der noch sehr jungen Hella Kühl aus einem Dorf in Dithmarschen, deren Bräutigam schon im Polenfeldzug fällt. Eine zweite, aber verbotene Liebe entwickelt sich zwischen dem „Beiderwandmädchen“ und dem auf dem abgelegenen Hof der Eltern eingesetzten belgischen Kriegsgefangenen Leopold Vandenbrand. Mehr als ihre Muttersprache, hier Plattdeutsch, dort Flämisch, führt die Liebenden eine Verwandtschaft im Denken zusammen, gegründet auf den inneren Widerstand beider gegen Hitlerdiktatur, Gewalt und Krieg, den Hellas Eltern und deren Bekannte teilen . Es gelingt den beiden, ihr Verhältnis trotz aller Gefährdung bis zum Kriegsende vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Als die Briten nach der Kapitulation Deutschlands Dithmarschen besetzen, sind sie gerettet, und der Rückkehr des Kriegsgefangenen, der seine Braut in die Heimat mitnimmt, steht nichts mehr im Wege. – Die Keimzelle der Geschichte ist die damals unglaubliche und mutige Liebe einer ehemaligen Schülerin des Verfassers zu einem Kriegsgefangenen, von der er nach der Heimkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft 1948 erfuhr. Da das gescheite und schon früh vorurteils-freie Mädchen in der Schule stets in einem Beiderwandkleid erschien, das man lange tragen konnte, nannte er es scherzweise das „Beiderwandmädchen“. Die spätere Ausbildung der „Hella Kühl“ zur Beiderwand-Kunstweberin ist eine Erfindung des Verfassers