Bedingt dienstbereit: Im Herzen des BND - die Abrechnung eines Aussteigers

Norbert Juretzko, Wilhelm Dietl

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom Nov. 2005
Verkaufsrang: 77174 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783548367958
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Bedingt dienstbereit: Im Herzen des BND - die Abrechnung eines Aussteigers - Norbert Juretzko, Wilhelm Dietl
Aus der Amazon.de-Redaktion
Norbert Juretzko hat wiederholt den Verdacht von sich gewiesen, er wolle sich mit seinem Buch Bedingt dienstbereit doch nur an seinem ehemaligen Dienstherrn rächen, weil er meine, seinerzeit zu Unrecht für die Veruntreuung von Agentengeldern verurteilt worden zu sein. Über das eine wie das andere steht uns ein Urteil nicht zu. Das Buch allerdings lässt an Deutlichkeit nichts vermissen. Eine bitterböse Abrechnung mit dem BND ist Juretzkos Dossier allemal.
Wie sich dies für eine ordentliche Enthüllungsgeschichte gehört: Bedingt dienstbereit hat schon vor seinem Erscheinen gehörig Staub aufgewirbelt. Indes: Ganz so brisant, wie es die Vorab-Berichterstattung vermuten ließ, ist das Ganze gar nicht. Der Generalbundesanwalt eröffnete zwar ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verrats von Staatsgeheimnissen, weshalb man im Verlag fürchtete, die Auslieferung könne verboten werden (und sie kurzerhand vorzog). Tatsächlich macht Juretzko für einen Ex-Geheimdienstler etwas Unerhörtes: Er nennt in seinem Buch seinen Chef bei dessen echten Namen.
Doch dies könnte man auch für eine wohlkalkulierte Marketing-Aktion halten. So ein Name lässt sich im Zweifel schnell schwärzen. Und ansonsten wird in dem Buch nichts offenbart, was unter das Gesetz der Geheimhaltung fiele und was man nicht so oder so ähnlich schon einmal gehört oder gelesen hätte. Lesenswert ist das Buch gleichwohl! Es gewährt einen sehr persönlichen Einblick in die Welt der Pullacher Schlapphüte, in der der Autor selbst viele Jahre zu Hause war. Der glaubwürdige Bericht bestätigt manches Vorurteil gegenüber der Beamtenschaft nicht nur beim Bundesnachrichtendienst. Auch dort begegnet man ? wie in jeder anderen Amtstube ? neben engagierten Idealisten (zu denen zweifellos der Autor sich zählt) vielen schmierigen Karrieristen, Nichtsnutzen und Faulpelzen. Von den unfähigen Vorgesetzten ganz zu schweigen. Hoffen wir, dass nicht tatsächlich einmal von solchen Leuten unsere Sicherheit abhängt! -Hasso Greb