Affluenza: Zeitkrankheit Konsum

John de Graaf

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 6. März 2002
Verkaufsrang: 101739 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783570500262
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Affluenza: Zeitkrankheit Konsum - John de Graaf
Aus der Amazon.de-Redaktion
Ja, die Autoren haben Recht. Und jeder von uns weiß das. Im Grunde. Eigentlich. Aber mit dem Konsum ist es wie mit dem Rauchen: Selbst wenn eines Tages nur noch Totenköpfe auf den Packungen abgebildet wären: geraucht würde trotzdem. Einsicht und Handeln sind zweierlei.
Für wen also dieses Buch? Für alle, die erschöpft sind vom Rattenrennen ihres Alltags: immer mehr Gehetze und immer weniger Spaß am Leben; für alle, die Kinder haben und sich fragen, wie deren Welt einmal aussehen wird; für Tante Gerda, der ein bisschen weniger Essen und für Onkel Tilo, dem ein bisschen weniger Arbeit nicht schaden würde; vor allem für alle Leute mit drei Mal Urlaub im Jahr und drei Mal Auto in der Garage.
Das Wort Affluenza ist - augenzwinkerndes - Kunstwort, analog gebildet zum allbekannten Influenza, dem medizinischen Fachbegriff für Schnupfen. Affluenza steht für Überflusskrankheit. Entsprechend gibt es: Symptome, Ursachen, Behandlung. Etwas gewaltsam diese Parallele. Vor allem aber: Auf 400 Seiten kein einziger wirklich neuer Gedanke: Dass unsere Klamotten so billig sind, weil in Asien Kinder wie Sklaven schuften, dass immer mehr weder glücklich noch zufrieden macht, dafür eher krank: bekannt, gebongt und abgehakt.
Trotzdem: Der neue Gedanke von de Graaf, Wann und Naylor liegt vielleicht im Wörtchen etwas. Etwas weniger würde uns schon reicher machen: weniger Auto, weniger Klamotten, weniger reisen. Zugegeben, eher eine homöopathische Kur, aber die soll ja oft sehr wirksam sein. Die Welt würde so nicht gerettet, aber jeder von uns wäre - schon mittelfristig - glücklicher. -Michael Winteroll