Rommel

David Fraser

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2001
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EAN/ISBN: 9783572012824
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Rommel - David Fraser
Aus der Amazon.de-Redaktion
Wie weit muss ein Berufssoldat gehen, wenn er für einen Unrechtsstaat kämpft? Mit welchen Mitteln darf er sich gegen dieses System wehren? Schwierige ethische Fragen, die sich auch Generalfeldmarschall Erwin Rommel am Ende seiner Laufbahn sicherlich gestellt hat. Denn nach jahrzehntelangem Dienst unter Kaiser, Reichspräsident und Führer hatte sich Rommel zwar einen hervorragenden Ruf erstritten, musste aber mit der Erkenntnis sterben, seine letzten Jahre einem Verbrecherregime geopfert zu haben. Dessen Führer Adolf Hitler schreckte nicht davor zurück, einen seiner besten Feldherren zum Selbstmord zu zwingen, um ihm danach ein heuchlerisches Staatsbegräbnis auszurichten.
Mit der Außensicht eines Briten hat der Militärhistoriker David Fraser Rommels Leben in einem äußerst umfassenden Buch zusammengetragen. Akribisch schildert Fraser die Karriere eines Mannes, der sich früh für den Soldatenberuf entschied und sich in zwei Weltkriegen als ausgezeichneter Kommandeur profilierte. Dieser militärische Werdegang, immer verbunden mit den historischen Entwicklungen um ihn herum, bildet den Buchschwerpunkt, der Privatmann Rommel bleibt eher eine Randerscheinung. Dies mag zwar verwundern, trifft aber den Kern der Persönlichkeit Rommels, eines Berufssoldaten eben.
Bedingt durch seinen vorzeitigen Tod existieren allerdings kaum persönliche Aussagen Rommels zu den interessanten Fragen über die NS-Zeit: Was wusste Rommel von den Attentatsplänen gegen Hitler? Wie entwickelte sich seine Einstellung gegenüber dem Führer, den er anfangs bewunderte? Antworten kann Fraser nur indirekt anhand von Dokumenten oder Zeugenaussagen liefern, aber auch diese offenbaren einen Mann zwischen Ehrbegriff und Moralverständnis.
Mit seinem Lebensschicksal verkörpert Rommel noch heute für viele den ehrenhaften, professionellen Offizier und wurde so zum Inbegriff soldatischen Könnens. Er bleibt aber immer auch ein Beispiel dafür, dass Militärs ihr Tun hinterfragen müssen, um später vor dem harten Urteil der Geschichte bestehen zu können. -Joachim Hohwieler