Exit - Wie Risikokapital die Regeln der Wirtschaft verändert

Stefan Kühl

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 17. Febr. 2003
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Exit - Wie Risikokapital die Regeln der Wirtschaft verändert - Stefan Kühl
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Stefan Kühl ist fleißig. Gerade hat der Münchner Soziologe sein viertes Buch in Folge vorgelegt. Darin beschreibt er die bleierne Gesetzmäßigkeit des Wirtschaftslebens. Seine These: Aktionäre und Risikokapitalgeber investieren nicht in Unternehmen, weil ihnen deren Idee so gut gefällt oder weil sie diese lebenslang begleiten wollen. Nein, sie sind Lebensabschnittsgefährten, die ihr Geld investieren, um es möglichst schnell zu vervielfachen. Wer einsteigt, steigt gemäß der Exit-Strategie also auch wieder aus. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das Fatale daran: Wird eine Boomphase -- aus welchen Gründen auch immer -- für beendet erklärt, beginnt das Massensterben. Nicht weil Unternehmen und deren Produkte per se schlecht sind, sondern weil von heute auf morgen der Geldsegen versiegt. Darin liege das Hauptproblem. Der Kapitalismus sei überhaupt nicht lernfähig. Er läuft nach unabänderlichen Gesetzen, zwar mit der Internet-Ökonomie noch schneller, aber eben nicht anders. Egal, was die Akteure in Boom oder Krise lernen. Deswegen sind für Kühl auch nicht die Investoren, Aktionäre, Unternehmenslenker oder Mitarbeiter schuld. Sondern vielmehr die Zyklen, in denen das Risikokapitalgeschäft abläuft. Nicht besonders neu: Nach dem Boom ist vor dem Boom. Wie die Surfer warten Risikokapitalgeber, Unternehmenslenker, Banker, Journalisten und Kleinaktionäre bereits auf die nächste große Welle. Und um in ihrem Sog nicht unterzugehen, sollte die nächste Gründergeneration nicht lernen, dass es kein Entkommen gibt. Sondern dass Freiheit, die Möglichkeit zu Solidarität und Selbstbestimmung vor allem von ökonomischer und geistiger Unabhängigkeit abhängen. --Heike Littger