Cagliostro

Alexandre, d. Ält. Dumas

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1995
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Cagliostro - Alexandre, d. Ält. Dumas
In den letzten Regierungsjahren von Ludwig XV. und seiner Mätresse Madame Dubarry hat der französische Königshof in Versailles den Höhepunkt eines in Dekadenz und Willkürherrschaft umschlagenden Absolutismus erreicht. Der Rokokohof versinkt in einem Morast von Skandalen und Konspiration. Der Dubarry ist nichts wichtiger als die Anerkennung ihrer Position durch eine förmliche "Vorstellung" im Kreise des alten Adels, die sie, kurz vor der Ankunft der habsburgischen Kaisertochter Marie-Antoinette in Paris, dank viel Schmeichelei und Bestechung erreicht.
In einer prunkvollen, aber auch von tragischen Ereignissen überschatteten Zeremonie wird Marie-Antoinette mit dem Dauphin und künftigen König Ludwig XVI. verheiratet.
Auf ihrer Fahrt durch Frankreich ist die Dauphine bereits dem mysteriösen Cagliostro begegnet, der eigentlich Joseph Balsamo heißt, und sich außerdem Acharat, Großkophta oder Graf von Phönix nennt. Außerdem gibt er sich als Gesandter des preußischen Königs aus. Dank seiner stattlichen Erscheinung, anscheinend nie versiegenden Geldmitteln und erstaunlichen Wissens verschafft er sich Zugang zum Königshof, wo niemand etwas von dem unglaublichen Komplott ahnt, das Cagliostro plant.
Cagliostro, alias Joseph Balsamo, war keineswegs eine Romanfigur, die Alexandre Dumas ersonnen hat, sondern eine historische Gestalt. Er stammte aus Italien und war einer der größten Hochstapler und Scharlatane seiner Zeit. Er reiste in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von einem europäischen Fürstenhof zum anderen, fand als "Arzt", Hellseher und Alchimist große Bewunderung und raffte ein Riesenvermögen zusammen. Angeblich gehörte er auch zu den Drahtziehern der "Halsbandaffäre" um die spätere Königin Marie-Antoinette und den Kardinal Rohan, die den Anfang vom Ende des Ancien régime markierte und in die Revolution mündete.
Dumas stellt Cagliostro zwar in das gebotene Zwielicht, rückt ihn aber auch in die Nähe der Freimaurerei. Dadurch erhält sein Handeln im Dumas-Roman einen idealistischen Zug: Es geht um den Sturz der verrotteten Monarchie und um Freiheit und Gleichheit für das Volk. Das Auftreten weiterer historischer Personen wie Rousseau, einem geistigen Wegbereiter der Revolution, und von Marat, einem ihrer Vollstrecker, unterstreicht diese Intention.